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30. Januar 2020 | Frank Peter, Vize-Direktor bei Agora Energiewende, im Interview

Ausblick Stahl: „Das Thema Klimaschutz geht nicht mehr weg!“

Der Green Deal der EU nimmt auch die Stahlindustrie in die Pflicht. Einige Konzerne testen bereits die Direktreduktion von Erz mit Wasserstoff, um ihre CO2-Emissionen drastisch zu senken. Das ist der richtige Weg für Klimaschutz und Standortsicherung, glaubt Frank Peter, Vize-Direktor beim Berliner Think Tank Agora Energiewende. Außerdem, so der Umwelttechnikingenieur im Interview, müssen Industrie und Politik dem hochwertigen Schrottrecycling mehr Bedeutung beimessen. „Denn Recycling ist immer besser fürs Klima als die Neuproduktion.

recyclingnews: Die EU will bis 2050 klimaneutral werden. Was genau kommt auf die Stahlindustrie zu?

Frank Peter: Der Anspruch an die Stahlerzeuger wird durch die vereinbarte Klimaneutralität deutlich verschärft. Hochöfen plant man für über 40 Jahre, alle 20 Jahre werden sie generalüberholt. Also müssen klimaschonende Technologien für die Stahlerzeugung genau jetzt zur Marktreife gebracht werden. 

recyclingnews: Die Stahlindustrie in der EU leidet unter enormem Kostendruck durch billige Asienimporte…

Frank Peter: …und deshalb ist für Innovationssprünge jetzt der richtige Zeitpunkt. Jeder hat mittlerweile verstanden, dass die Politik Klimaschutz ernst nimmt. Das Thema geht nicht mehr weg! Darin sehe ich die große Chance für unsere Stahlindustrie: Low-Carbon-Steel und klimaneutrale Produktion bilden in meinen Augen das neue USP und sichern die Standorte in Deutschland und Europa.

recyclingnews: Was muss die Politik dafür tun?

Frank Peter: Der derzeitige Emissionshandel der EU ist nicht dafür geeignet, die notwendigen Investitionen auszulösen. Sinnvoll wäre eine systematische Förderung von Low-Carbon-Produktionsverfahren, quasi in Form von Betriebskostenzuschüssen, die sich am CO2-Preis orientieren. Dazu käme eine Klima-Umlage oder CO2-Abgabe auf Endprodukte zur Refinanzierung der Zuschüsse. Diese Abgabe würde Endkundenpreise nur wenig erhöhen: bei einem Pkw mit rund einer Tonne Low-Carbon-Stahl um etwa 200 Euro.

recyclingnews: Der Schlüssel ist vermutlich die Energieversorgung.

Frank Peter: Exakt. Entscheidend und zugleich der kritische Punkt ist die Versorgung der Stahlwerke mit regenerativ erzeugten Strom und Wasserstoff. Beim Low-Carbon-Steel ersetzt Wasserstoff Koks und Kohlenstaub als Reduktionsmittel im Hochofen, was die CO2-Emissionen um Größenordnungen reduziert. Diese Direkt-Reduktions-Verfahren sind in der Industrie zwar schon länger bekannt, für den Einsatz in großem Maßstab aber ist die Branche noch nicht aufgestellt. Der Green Deal muss daher den Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft vorantreiben. In der Übergangsphase ist die Direkt-Reduktion auch mit Erdgas möglich, das wäre ein erster, wichtiger Schritt hin zu weniger CO2 in der Stahlindustrie.

recyclingnews: Auch die Verwertung von Schrott vermeidet CO2.

Frank Peter: Deshalb ist Recycling unverzichtbarer Anteil einer künftigen Doppelstrategie: Die Neuproduktion erfolgt mit regenerativ erzeugtem Strom und Wasserstoff, zugleich wird so viel Stahl wie möglich aus Schrott erzeugt. Wobei ich das kritisch sehe: Schrott wird zwar schon lange recycelt, aber oft nicht auf ausreichend hohem qualitativem Niveau.

recyclingnews: Was genau meinen Sie?

Frank Peter: Im Grunde ist es meist Downcycling, was heute passiert. Die meisten Stahlqualitäten, die für hochwertige Produkte notwendig sind, können auf diesem Weg nicht erzeugt werden. Stahlschrott ist in der Regel mit anderen Metallen verunreinigt und daraus lässt sich zum Beispiel ein hochbeanspruchtes Dünnblech für eine Getränkedose oder ein Fahrzeug nicht fertigen. Erhebliche Mengen Schrott werden daher für die Produktion minderwertiger Stähle exportiert. Für eine Kreislaufwirtschaft innerhalb Europas muss die Industrie dringend die Schrottqualitäten substanziell steigern.

recyclingnews: Wie gelingt das?

Frank Peter: Die Hersteller haben jahrelang Verbundmaterialien und Legierungen favorisiert, die sich aber nicht auf hohem Niveau wiederverwerten lassen. Wir brauchen für echte Kreislaufführung neue Standards für die Produkte. Hätten wir verbindliche Sekundärstahlquoten, also Vorgaben, dass in Produkten ein bestimmter Anteil Schrott verarbeitet werden muss, würden die Stoffkreisläufe anders aussehen. Hersteller von Konsumgütern müssten verpflichtet werden, durch verändertes Design Recycling zu vereinfachen. Dann würde mehr Schrott zurückgeführt, sorgfältiger demontiert und besser sortiert. Die verfügbare Menge an Schrott ist groß genug, um den Anteil der Sekundärstahlroute von heute etwa 30 auf 50 Prozent zu steigern.

recyclingnews: Welche Rolle spielt Schrottrecycling für die Klimaneutralität der Branche?

Frank Peter: Eine sehr wichtige Rolle! Recycling ist auch beim Stahl klimafreundlicher und energiesparender als eine Neuproduktion. Sekundärstahl benötigt pro Tonne zwei Gigajoule Energie und erzeugt 0,3 Tonnen direkte CO2-Emissionen, Primärstahl aus dem derzeitigen Hochofenprozess braucht 14 Gigajoule und erzeugt 1,7 Tonnen CO2. Je mehr Schrott auf hohem Niveau verwertet wird, umso weniger Neustahl wird notwendig und umso niedriger sind die Emissionen, aber auch die Transformationskosten für eine klimaneutrale Stahlindustrie. Außerdem ist die Rückführung von mehr Schrott in den Stoffkreislauf eine Maßnahme, die kurzfristig möglich ist. Weltweit wird der Stahlbedarf weiter steigen, auch deshalb ist die Sekundärroute ein Weg, dem Politik und Industrie weit mehr Aufmerksamkeit widmen sollten. (cf)

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(Foto: Agora)

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