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16. Mai 2019 | Herausforderung Kunststoffverpackung

Hemmnisse für Rezyklateinsatz?

Von Alexander Reitz, Projektleiter und Prokurist bei der GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung mbH

Im Auftrag der Klimaschutzoffensive des Handels hat die GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung mbH kürzlich untersucht, welche Hemmnisse aktuell gegen den Einsatz von Rezyklaten in Kunststoffverpackungen sprechen. Die Hemmnisse werden für 28 potenzielle Rezyklat-Einsatzfelder bewertet, angefangen von PET-Getränkeflaschen über Verbundfolien bis hin zu Paletten, Eimern und Kisten.

Die EU-Kommission setzt sich durch ihre Kunststoff-Strategie das Ziel, den Rezyklatanteil in Kunststoffprodukten bis 2030 substanziell zu erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen auch in Kunststoffverpackungen deutlich mehr Rezyklate eingesetzt werden als bisher, da Verpackungen ein Drittel der in Deutschland verarbeiteten Kunststoffmenge repräsentieren.

Derzeit liegt der Rezyklatanteil von Kunststoffverpackungen bei unter zehn Prozent. Um zu verstehen, warum das so ist und wie ihr Anteil erhöht werden kann, stellen sich folgende Leitfragen:

  1. Sind genügend qualitativ geeignete Kunststoffrezyklate auf dem Markt verfügbar?
  2. Erfüllen Rezyklate elementare Verpackungsfunktionen (wie Produktschutz, Widerstandsfähigkeit) und sekundäre Verpackungsmerkmale (bspw. Anmutung, Gestaltbarkeit) in ausreichendem Maße?
  3. Gibt es rechtliche Hürden für den Einsatz von Kunststoffrezyklaten?
  4. Sind Kunststoffrezyklate mit Neumaterial wirtschaftlich wettbewerbsfähig?
  5. Wie sind Kunststoffrezyklate ökologisch zu bewerten?

Das größte Hemmnis für den Rezyklateinsatz in Kunststoffverpackungen ist die mangelnde Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen Rezyklaten. Die derzeit in größeren Mengen verfügbaren Recyclingkunststoffe sind für viele Anwendungen aufgrund ihrer physikalischen und mechanischen Eigenschaften unzureichend. Viele auf dem Markt verfügbare Rezyklate sind bspw. nur für Spritzguss geeignet und kommen für tiefgezogene oder extrudierte Verpackungen nicht in Frage.

Es geht dabei um objektive technische Eigenschaften wie mechanische Belastbarkeit, Verarbeitungstemperaturen oder Verarbeitungsanlagenkompatibilität. Qualitativ nicht ausreichende Rezyklate können zu diversen Problemen führen:

  • Die Nähte von Flaschen aus Rezyklat können aufreißen.
  • Die Verpackung ist empfindlicher für Temperaturschwankungen (Wärme und Kälte) und wird schneller spröde.
  • Behältnisse können undicht werden.
  • Stippen und andere Oberflächenfehler auf Folien führen zu Rissen.

Auch die Anmutung und Gestaltbarkeit von Verpackungen mit Rezyklatanteil, insbesondere der Geruch, die fehlende Transparenz und die Farbgebung, hält Markenartikler und den Handel oft noch davon ab, Rezyklate für viele Ihrer Kernprodukte einzusetzen. Die nur schleppend vorangehende Zulassung für neue Rezyklate mit Lebensmittelkontakt bremst eine bessere Marktverfügbarkeit von hochwertigen Rezyklaten ebenfalls aus.

Konkurrierende ökologische Konzepte bzw. Zielsetzungen sind hingegen eher theoretische als praktische Hemmnisse. Auch Produktschutz, Sicherheit, Mindesthaltbarkeit, Handhabungs- und Convenience-Funktionen sind meist nur geringe Hindernisse.

Rezyklate bieten zwar typischerweise niedrigere Barriereeigenschaften als Neuware und haben erhöhte Durchlässigkeit gegenüber Sauerstoff, Wasserdampf, Kohlendioxid und Aroma. Jedoch sind die Barriereeigenschaften von Mono-Standard-Kunststoffe wie PE-LD, PE-HD oder PP ohnehin vergleichsweise gering. Höhere Barriereeigenschaften werden meist durch Materialkombinationen (Kunststoffverbunde, Aluminium) oder Beschichtungen (EVOH, SiOX etc.) erzielt. Diese Möglichkeiten bestehen bei entsprechender Qualität und einem angepassten Verpackungsdesign in der Regel beim Einsatz von Kunststoffrezyklaten. Funktionell schlechtere Barriereeigenschaften sind daher nur bei einem 1:1-Vergleich mit Virgin-Material ein relevantes Hemmnis. Je nach Anwendungsfeld können sie sich jedoch auf Materialeffizienz, Kosten und die Komplexität der notwendigen Verpackungslösung auswirken.

Die Kosten für Rezyklate sind zurzeit oft kein Hemmnis, sondern sogar ein Anreiz für den Einsatz von Kunststoffrezyklaten. Dies ist jedoch nur eine Momentaufnahme und hängt stark von der Rezyklatqualität ab. Qualität und Preis gehören untrennbar zusammen: Rezyklate kosten weniger, weil viele qualitativ noch nicht gleichwertig zu Primärmaterial sind. Um qualitativ höherwertige Rezyklate zu erzeugen, sind z.B. zusätzliche Prozessschritte (Heißwäsche, Flakesortierung, etc.) notwendig, die zu höheren Preisen führen. „Premium“-Post-Consumer Rezyklate sind daher oft sogar teurer als Neuware.

Insgesamt gibt es beim deutschen Verbrauch von knapp 3,2 Mio. Tonnen Kunststoffverpackungen nur bei knapp zehn Prozent keine bis geringe Hindernisse für den Einsatz von Rezyklaten. Beim Rest des Marktes bestehen in etwa zu gleichen Teilen moderate oder große bis sehr große Hemmnisse (je ca. 45 Prozent). Für Einsatzfelder mit Lebensmittelkontakt ist die Lage noch schlechter. Bei knapp zwei Dritteln des Marktes gibt es große bis sehr große Hindernisse. Die Situation für Verpackungen, die überwiegend bei sonstigen Anfallstellen anfallen oder für Non-Food Anwendungen genutzt werden, ist etwas entspannter. Hemmnisse bestehen zwar auch hier, jedoch häufig in abgeschwächter Form. Insbesondere in diesen Bereichen könnte der Rezyklateinsatz kurzfristig intensiviert werden.

Die Situation von Kunststoffrezyklaten würde sich insbesondere dadurch verbessern, dass verbindliche, akzeptierte und durchsetzbare Qualitätsstandards etabliert werden und Rezyklate mit Lebensmittelkontakt schneller und weniger bürokratisch zugelassen werden können. Schlussendlich müssen aber auch die Verbraucher eingebunden werden. Die Verbraucherakzeptanz von Kunststoffrezyklaten und der damit verbundenen Konsequenzen muss dringend gesteigert werden. Denn Verpackungen müssen nicht zwangsläufig transparent sein und objektiv spricht nichts gegen graue Verpackungen.

Die Kurzversion der Studie können Sie unter www.hde-klimaschutzoffensive.de/de/Rezyklate-Studie kostenlos abrufen.

Über den Autor: Alexander Reitz ist Projektleiter und Prokurist bei der GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung mbH. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören Verbrauch, Recycling und recyclingfähiges Design von Verpackungen, sowie der internationale Vergleich von Daten zur Kreislaufwirtschaft.

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(Foto: ALBA Group / Amin Akhtar)

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