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6. August 2014 | Interview zu Edelmetallrecycling

„Urban Mining ist viel ertragreicher als Ausbeutung von Minen“

Das Recycling von Edelmetallen ist aufwendig und teuer. Schwankende Preise und geringes Aufkommen verstärken die Herausforderungen. Lohnend ist die Wiedergewinnung trotzdem. Warum erklären Thomas Weiß, Leiter Vertrieb und Edelmetall-Service und Stephan Cravaack, Vertriebsleiter Scheidegeschäft bei der Umicore-Tochter Agosi im Interview mit recyclingnews. Außerdem erläutern sie, welche Potenziale im E-Schrott liegen und wie das Schrottaufkommen gesteigert werden kann.

Im vergangen Jahr ist der weltweite Schrottverbrauch von einigen Edelmetallen teilweise stark zurückgegangen. Bei Gold beispielsweise laut einer Studie von Thomson Reuters um 22 Prozent, bei Silber sogar um 24 Prozent. Woran lag das?
Thomas Weiß: Wir erhalten jährlich mehr als 2.000 Tonnen edelmetallhaltiger Materialien. Diese stellen Sekundärrohstoffe dar. Daher sprechen wir hier nicht von Schrottverbrauch, sondern vom Aufkommen an diesen edelmetallhaltigen Reststoffen. Hierbei müssen wir zwischen edelmetallhaltigen Resten aus industriellen Anwendungen und dem klassischen Altgoldhandel unterscheiden. So haben sich beim Altgoldankauf die Edelmetallmengen, die überwiegend aus dem Altgold und den Silberwaren privater Haushalte stammen, wegen zurück gegangener Edelmetallpreise inzwischen deutlich reduziert. Das ist eine logische Konsequenz der Rückkehr des Goldpreises auf „Normalniveau“: Es ist momentan nun weniger attraktiv, zuhause die Schmuckschatullen zu durchforsten und das ist für die Edelmetallaufarbeiter mengenmäßig durchaus spürbar.

In Europa ging bei Gold der Schrottverbrauch sogar um 29 Prozent zurück. Ist das Recycling nicht mehr lukrativ?
Thomas Weiß: Dass sich der Rückgang für Europa nominell etwas höher darstellt als für Deutschland, liegt in den regionalen Märkten begründet. Grundsätzlich ist Edelmetallrecycling immer dann lukrativ, wenn die Prozesskosten unter den Edelmetallwerten liegen.

Etwas besser sieht es bei Palladium und Platin aus. Hier steigt seit geraumer Zeit das Schrottaufkommen. Welche Gründe hat das?
Thomas Weiß: Platin und Palladium werden hauptsächlich für industrielle Anwendungen genutzt zum Beispiel in der Automobilindustrie bei Abgaskatalysatoren. Wirtschaftlicher Aufschwung zieht somit einen erhöhten Bedarf von Platin und Palladium nach sich, wodurch auch wieder größere Mengen an Materialien zur Aufarbeitung zurückfließen.

Während die Goldpreise aktuell wieder zurück gegangen sind, erholen sich die Silberpreise langsam. Wie kann davon auch die Recyclingindustrie profitieren?
Stephan Cravaack: Einerseits führt höherer industrieller Output auch zu höheren Recyclingmengen. Andererseits sind steigende Edelmetallpreise in zwei Richtungen wirksam: Sie können die Produktion von Edelmetallwaren signifikant verteuern und damit zu kleineren Bestellmengen führen – folglich zu weniger Edelmetallresten. Sie machen aber gleichzeitig auch immer das Refining von Edelmetallen rentabler, auch für niederhaltige Materialen, die in Niedrigpreisphasen nicht wirtschaftlich aufzuarbeiten gewesen wären. Mengen aus privaten Haushalten wurden zu großen Teilen bereits während der letzten Hochpreisphase an Aufkäufer veräußert und sind von der industriellen Entwicklung abgekoppelt.

Weil die Edelmetalle im E-Schrott immer nur in sehr kleinen Mengen vorkommen, halten es viele für nicht wirtschaftlich, alle Metalle zurückzugewinnen. Was entgegnen Sie solchen Kritikern?
Thomas Weiß: An den Technologien für eine rentable Aufarbeitung kleinster Mengen von Edelmetallen in E-Schrott wird intensiv gearbeitet. Das Potenzial ist da und das Aufkommen an E-Schrott wird in absehbarer Zeit nicht abnehmen, eher im Gegenteil. Auf lange Sicht sehen wir die Weiterentwicklung der Aufarbeitungsmethoden positiv und als wichtigen Beitrag für einen nachhaltigen, verantwortungsvollen Umgang mit immer knapper werdenden Ressourcen. Dies umso mehr als ein einfacher Vergleich zeigt, dass das „Urban Mining“, also die Verwertung von Sekundärrohstoffen, weit ertragreicher ist als die Ausbeutung von Minen: Während in einer Tonne Minenerz cirka 5 Gramm Gold vermutet werden dürfen, enthalten Leiterplatten erfahrungsgemäß 200 bis 250 Gramm Gold pro Tonne und Mobiltelefone 300 bis 350 Gramm Gold auf die Tonne gerechnet. Platingruppenmetalle, vorrangig Platin und Palladium, sind für die Primärgewinnung ebenfalls nur mit cirka 5 Gramm pro Tonne zu veranschlagen, in gebrauchten Autoabgaskatalysatoren stecken jedoch durchaus cirka 2.000 Gramm pro Tonne.

Was kann und muss getan werden, um das Schrottaufkommen von Edelmetallen weiter zu erhöhen?
Stephan Cravaack: Es gilt, ähnlich wie in anderen Bereichen, möglichst alle edelmetallhaltigen Reste dem Recycling zuzuführen, sei es über Pfandsysteme oder Rücknahmeverpflichtungen. Darüber hinaus gilt es, die Verbraucher zu sensibilisieren und somit die Materialströme zu beeinflussen. Auf der industriellen Seite ist dieses Bewusstsein bereits sehr ausgeprägt – während dem Verbraucher oft nicht klar ist, dass er mit einem technischen Gerät auch Edelmetalle „kauft“, so sind die Einkäufer in der Edelmetall verarbeitenden Industrie sich dieser Tatsache wohl bewusst und die Unternehmen achten auf einen werterhaltenden Kreislauf, indem sie das Refining gezielt anstreben.

Wo liegen die künftigen Herausforderungen im Edelmetallrecycling?
Thomas Weiß: Hohe Edelmetallpreise führen zu immer geringeren Mengen Edelmetall in den Produkten. Die Industrie versucht dann verständlicherweise, den Bedarf an Edelmetallen weiter zu reduzieren. Der Recyclingaufwand bleibt unverändert oder erhöht sich sogar für Materialien, die immer weniger Edelmetalle enthalten sollen. Die Wirtschaftlichkeit verschiebt sich bei steigenden Edelmetallpreisen immer zu Ungunsten des Recyclings. Andererseits ist der Sekundärgewinnung von Edelmetallen aus Reststoffen angesichts immenser Umweltbelastungen bei der Primärgewinnung im Minenabbau weltweit ein besonderer Stellenwert einzuräumen.

Herr Weiß, Herr Cravaack, vielen Dank für das Gespräch. (EK)

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(Foto: ALBA Group)

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