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26. Mai 2014 | Ein Berufsporträt in Zusammenarbeit mit RECYCLING magazin

Ein Fan der Gelben Säcke

Wo andere Müll sehen, sieht Janine Günther die Zukunft: Im ALBA-Werk in Walldürn sorgt die Diplom-Ingenieurin mit ihren Mitarbeitern dafür, dass aus Leichtverpackungen wieder wertvolle Rohstoffe gewonnen werden können.

Gelbe Säcke und Gelbe Tonnen sind Janine Günthers Leben – zumindest beruflich. Als Betriebsleiterin im ALBA-Werk Walldürn in Baden-Württemberg ist sie mit rund 120 Mitarbeitern für die Sortierung des Materials zuständig, das im Zuge des dualen Systems in Deutschland eingesammelt wird. Etwa 80 LKWs bringen täglich neues Verpackungsmaterial nach Walldürn. Nach dem Verwiegen geht das Material in die Annahmehalle und weiter in die Anlage. Im ersten Schritt findet durch den Einsatz von Siebtrommeln eine Klassifizierung in bis zu fünf Größen statt. Aus den so entstandenen verschiedenen Strömen werden danach über Sichter-Trennung die Folien und mittels Metall- und Aluabscheider die eisen- und nicht eisenhaltigen Metalle abgetrennt. Im Anschluss gelangt das Material in die Kunststofftrennung. Hier findet durch Nahinfrarot-Technik eine Sortierung der unterschiedlichen Kunststoffarten statt. Eine manuelle Qualitätskontrolle beseitigt zuletzt noch verbleibende Störstoffe. Am Ende des Prozesses liegen rund 12 bis 13 unterschiedliche Fraktionen vor, die in die anschließende Verwertung gehen. Etwa 200.000 Tonnen Leichtverpackungen (LVP) werden derzeit in Walldürn pro Jahr verarbeitet – mehr als auf jeder anderen Sortieranlage in Deutschland.

Dass hier alles rund läuft, ist die Aufgabe von Janine Günther und ihrem Team. Denn wie überall, wo Maschinen laufen, bedeutet auch hier Stillstand einen finanziellen Verlust. Und auch wenn sich das eigentliche Aufgabengebiet der studierten Verfahrenstechnikerin überwiegend im kleinen Bürogebäude abspielt, das der Sortierhalle gegenüber liegt, so ist sie doch jeden Tag unterwegs, um sich selber ein Bild zu machen. Und trotz aller Zahlen und Berichte, mit denen sie sich auseinandersetzen muss, lässt sie es sich nicht nehmen, den Nahinfrarot-Trenner für die optische Erkennung selber einzustellen. „Davon kann ich nicht lassen“, sagt sie.

Janine Günthers Arbeitstag beginnt am Schreibtisch: Als erstes wertet sie jeden Morgen die Produktionszahlen des Vortags aus und prüft, was gut gelaufen ist und was nicht. Themen wie Budgetplanung und Kalkulationen gehören ebenfalls zu ihrem Alltag. Und natürlich steht immer wieder die Kommunikation im Mittelpunkt – mit den Mitarbeitern, aber auch mit Kunden oder mit interessierten Bürgern.

Janine Günther kam als technische Leiterin nach Walldürn, jetzt ist sie als Betriebsleiterin für den gesamten Standort verantwortlich. Personalführung spielt daher ebenfalls eine wichtige Rolle in ihrem beruflichen Alltag. „Anfangs hatte ich damit durchaus auch mal meine Schwierigkeiten, weil ich nicht immer sehr diplomatisch war“, erinnert sie sich. Zudem hat sich ihre eigene Perspektive geändert: Als technische Leiterin hatte sie die Anlage im Blick, als Betriebsleiterin muss sie das Gesamtbild im Auge haben – und auch mal Nein sagen können.

Aus über 80 Landkreisen und aus 5 verschiedenen Bundesländern wird das Material in der im Mai 2008 eröffneten Anlage sortiert. So unterschiedlich die Landkreise, so unterschiedlich zum Teil auch die Fehlwürfe, die in den Gelben Säcken und Gelben Tonnen zu finden sind. „Matratzen, Fahrräder oder Schränke sind uns daher nicht fremd im Materialstrom. Meine Mitarbeiter haben sogar schon einmal ein halbes Auto herausgeholt.“ Was im ersten Moment amüsant klingt, bereitet in der Praxis große Problem: Einer Anlage, die für die Sortierung von LVP konzipiert ist, schaden solche großformatigen Abfälle eher.

Dabei könnte es eigentlich so einfach sein: „Ich bin ein großer Fan der Gelben Säcke“, erklärt Janine Günther. „Man hebt sie hoch – und wenn sie zu voll sind, reißen sie. Und wenn etwas nicht hineinpasst, dann ist es wahrscheinlich auch nicht dafür vorgesehen“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Die Qualität des angelieferten Materials ist eine der größten Herausforderungen für Janine Günther. „Wir merken schon, dass die Bürger manchmal einfach nicht genau wissen, was sie hineinwerfen dürfen und was nicht“, erläutert sie. Daher betreibt auch sie Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit – sei es durch Tage der offenen Tür auf dem Anlagengelände oder den direkten Kontakt mit den Bürgern, die telefonisch oder persönlich ihre Anliegen vorbringen.

Janine Günther hat sich als Frau in einer Männerdomäne durchgesetzt. Und die Recyclingbranche ist zuweilen ein raues Geschäft. „Man muss für den Job schon ein bisschen Idealismus mitbringen“, erklärt sie. „Das Geschäft ist hart umkämpft, da hat man nicht immer nur nette Gespräche.“ Gerade als Frau müsse man manchmal einfach weghören. Da hilft es, wenn man von der Sache überzeugt ist. Umgekehrt schätzt sie aber auch die Ehrlichkeit der Branche. „Wenn man so ein Typ ist, ist man hier gut aufgehoben“, sagt sie.

Einen Bezug zu ALBA bekam Janine Günther schon sehr früh: Sowohl in ihrer Heimatstadt Cottbus als auch später, während des Studiums in Berlin, war ALBA sehr präsent. Allerdings gab es auf dem Weg dorthin noch einige Umwege: So hatte sich Janine Günther ursprünglich für ein Studium als Wirtschaftsingenieurin entschieden, stellte aber recht schnell fest, dass dies nicht ihren Vorstellungen entsprach. Stattdessen stolperte sie im wahrsten Sinne des Wortes in die Verfahrenstechnik. Beim Besuch der Fachhochschule am Tag der offenen Tür, von dem sie sich eine neue Orientierung versprach, stieß sie mit einem Professor zusammen und kam mit ihm ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass er den Bereich Verfahrenstechnik repräsentierte. Er schilderte ihr das Fach – und Janine Günther entschied sich für Verfahrenstechnik.

Ihr Praktikum absolvierte sie bei einem Automobilhersteller. Aber auch das war noch nicht genau das, was sich Janine Günther für ihr Berufsleben vorgestellt hatte. „Für mich war die damalige Krise bei den Automobilherstellern ein Glücksfall, sonst wäre ich da wahrscheinlich versackt“, erinnert sie sich rückblickend. Stattdessen landete sie mit ihrer Diplomarbeit bei der MPS Betriebsführungsgesellschaft, einer PPP-Gesellschaft der Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) und der ALBA 2 Energy GmbH. Nach einem Trainee-Programm ging sie zur ALBA Recycling GmbH. 2009 kam sie als technische Leiterin nach Walldürn, wo sie seit Mitte 2012 als Betriebsleiterin für das gesamte Werk verantwortlich ist.

Auf die Frage, warum das Werk in Walldürn so viele Ausschreibungen gewinnt, antwortet Janine Günther ohne jede Arroganz: „Weil wir besser sind“. Die ganzheitliche Betrachtung ist aus ihrer Sicht ausschlaggebend für den Erfolg. „Wenn ich etwas verändern will, darf ich nicht nur das eine Teil betrachten, sondern muss mir überlegen, was am Ende herauskommen soll“, erklärt sie. „Und ich glaube, wir machen das sehr gut. Das zeigt sich an der Qualität und am Durchsatz.“ Da hilft es sicher, wenn die Chefin mit voller Begeisterung dabei ist.

Erschienen in der aktuellen Ausgabe 10/2014 RECYCLING magazin.

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(Foto: RECYCLING magazin)

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