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10. Oktober 2017 | Fachkongress „Future Resources – Verpackung ist Rohstoff“

Die Verpackung von morgen. Ein Expertengespräch

Verpackungen sind Hightech-Packstoff und Abfall zugleich. dvi-Geschäftsführer Batzke und Tchibo-CSR-Chef Dierks über Ökodesign und Verantwortung der Kunden.
Fachkongress „Future Resources – Verpackung ist Rohstoff“

Die Verpackung von morgen. Ein Expertengespräch

Es ist das Dilemma der Verpackung: Einerseits ist sie als Hightech-Packstoff unverzichtbar, andererseits steht sie aufgrund der meist kurzen Nutzungsdauer und wachsender Abfallmengen oft im Kreuzfeuer der Kritik. In diesem Spannungsfeld richtet der Umweltdienstleister Interseroh in der kommenden Woche, am 17. Oktober 2017, in Frankfurt am Main die Fachtagung „Future Resources – Verpackung ist Rohstoff“ aus. Im Vorfeld sprechen Winfried Batzke, Geschäftsführer des Mitveranstalters Deutsches Verpackungsinstitut e.V. (dvi), und Stefan Dierks, Manager Unternehmensverantwortung bei Tchibo, über Ökodesign, ihre Erwartungen an das Verpackungsgesetz und die Verantwortung der Verbraucher.

Die Verpackung hat viele Aufgaben: Sie muss Produkte schützen, haltbar sowie transportierbar machen und nicht zuletzt ästhetisch überzeugen. Wie lassen sich diese Anforderungen mit denen der Nachhaltigkeit vereinen?
Winfried Batzke: Es stimmt, Verpackungen sind heute echte Multitalente. Man kann die deutsche Verpackungsindustrie mit Recht als Hightech-Branche bezeichnen, die sich ständig weiterentwickelt. Dabei stellt sie sich auch ihrer Verantwortung in Bezug auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz.

Wie innovativ dieser Bereich aktuell ist, zeigen unter anderem die Preisträger des Deutschen Verpackungspreises, den das dvi jährlich ausrichtet. Ein Beispiel ist ein klimaneutraler Standbodenbeutel, der aus Papierverbund und komplett ohne Aluminium hergestellt wird. Dieser Beutel wurde mit Blick auf alle Lebenszyklusphasen designt – von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung bis zum Recycling. Das ist der richtige Weg, um Umweltschutz und Funktionalität zu vereinen, und ein Beispiel dafür, dass es möglich ist, moderne Verpackungen nachhaltig zu gestalten.

Herr Dierks, auf dem „Future Resources“-Kongress stellen Sie die Position des Handels zur nachhaltigen Verpackungsgestaltung vor. Welche Rolle spielt die Recyclingfähigkeit von Verpackungen bei Tchibo?
Stefan Dierks: Wir streben als Unternehmen eine 100 Prozent nachhaltige Geschäftstätigkeit an. Dazu gehört auch eine nachhaltige Verpackungsgestaltung. In Asien arbeiten wir im Bereich Nonfood beispielsweise mit ausgewählten Verpackungslieferanten zusammen, mit denen wir gemeinsam nachhaltige Verpackungen planen. Das erfordert eine gute Vernetzung, enge Zusammenarbeit und teilweise auch höhere Investitionen in die Lieferketten. Es ist also mit recht hohem Aufwand verbunden, aber auch eine Chance, ein Zeichen zu setzen und mit gutem Beispiel voranzugehen.

Stichwort Produktmarketing: Was hindert den Handel daran, nachhaltige Verpackungen in den Fokus seiner Marketingstrategie zu rücken?
Stefan Dierks: Diese Frage impliziert, dass sich im Handel nichts bewegt. Doch das ist faktisch falsch. Nicht nur bei Tchibo, auch bei vielen anderen großen Händlern wird eine nachhaltige Verpackungsgestaltung aktiv vorangetrieben. Vielmehr sollten wir über die Herausforderungen sprechen, denen wir uns dabei stellen müssen. Neben den bereits angesprochenen Themen ist die vielleicht größte Herausforderung für den Handel, dass wir in erster Linie nicht die Verpackung verkaufen, sondern das Produkt. Doch die Verpackung hat einen großen Einfluss darauf, wie der Kunde das Produkt wahrnimmt – etwa ob es hochwertig wirkt oder nicht.

Unsere Marktforschung zeigt auch, dass rund 70 Prozent der Verbraucher das Thema Nachhaltigkeit zwar wichtig finden, aber nicht bereit sind, Kompromisse bei dem Produkt einzugehen, und weitere 15 Prozent interessieren sich gar nicht für eine nachhaltige Produktgestaltung. Dies ist eine große Herausforderung für den Handel, gerade im Massenmarkt, der wir uns stellen müssen.

Seit einigen Jahren sieht man in den Regalen wieder verstärkt Produkte mit Umverpackungen aus Kunststoff oder Karton, etwa bei Zahnpastatuben. Wie kann, wie muss die Politik diesen Negativtrend umkehren?
Winfried Batzke: Uns liegen keine Erkenntnisse über einen solchen Rückschritt in der Verpackungsentwicklung vor. Grundsätzlich aber erfüllen Umverpackungen eine sinnvolle Aufgabe. Sie können nötig sein, um den Transport und das Handling im Handel und am Regal effizient zu gestalten, die gesetzlichen Informationspflichten zu erfüllen oder dem Markenhersteller ein Instrument zur Werbung und Kundenbindung an die Hand zu geben.

Es stellt sich auch die Frage, ob bei Themen wie der Umverpackung tatsächlich die Politik gefordert ist? Hier sitzt ein starker Konsument, der seine Überzeugung klar formuliert und diese nicht zuletzt über seine Kaufentscheidung kommuniziert, sicher am längeren Hebel.

Convenience-Produkte aus „To Go“-Märkten oder von Tankstellen sind verpackungsintensiv und dabei sehr begehrt. Was sollte geschehen, damit in diesem Segment möglichst kurzfristig weniger Verpackungsabfälle entstehen?
Winfried Batzke: Dafür müssen sämtliche Akteure entlang der Wertschöpfungskette aktiv werden. Der Konsument hat jedoch den größten und vor allem auch den kurzfristig wirksamsten Einfluss. Was niemand kauft, wird auch nicht lange im Angebot bleiben.

Auf der anderen Seite sollte man nicht vergessen, dass Konsumentenwünsche im Bereich Convenience nicht immer der reinen Lust und Bequemlichkeit dienen, sondern auch die Folge veränderter Arbeits- und Lebensweisen sind. Wenn wir eine mobilere und flexiblere Gesellschaft wollen, müssen wir akzeptieren, dass sich die Menschen auch mobiler und flexibler versorgen.

Stefan Dierks: Deshalb geht es im nächsten Schritt darum, wie wir die Verpackung von Convenience-Produkten möglichst umweltverträglich gestalten können. Bei Tchibo haben wir beispielsweise einen hochwertigen, kostengünstigen Mehrwegbecher für To-Go-Kaffee entwickelt. In Hamburg wird gerade sogar über ein anbieterübergreifendes Mehrwegbecher-System diskutiert. Doch so etwas funktioniert letztlich nur, wenn es auch bezahlbar und praktisch ohne zu großen Aufwand umsetzbar ist.

Wenn wir den Blick auf Nichtregierungsorganisationen richten: Welche Rolle spielen NGOs bei der ökologisch vorteilhaften Gestaltung von Verpackungen?
Winfried Batzke: Im Verbund aller Stakeholder spielen sie eine sehr wichtige Rolle. Nicht zuletzt deshalb, weil sie die Medien und vor allem die Konsumenten auf anderen Wegen erreichen und informieren können als die Industrie oder der Handel. Ein Beispiel ist die Initiative „New Plastics Economy“ der Ellen MacArthur Stiftung, die Impulse für Kreislaufwirtschaft gibt und an der sich weltweit bereits Dutzende namhafte Industrieunternehmen beteiligen.

Doch es würde viel zu kurz greifen, sich nur um die Verpackung zu kümmern. „Verpackung“ ist ja kein Selbstzweck. Sie dient dem Konsumenten und dem Produkt, das er kauft. Ein Produkt, das übrigens im Durchschnitt mehr als zehnmal so viele Ressourcen verbraucht wie die Verpackung.

Im Frühjahr wurde das neue Verpackungsgesetz verabschiedet. Welche Anreize für Recyclingfähigkeit schafft es?
Winfried Batzke: Das Verpackungsgesetz beinhaltet eine Regelung zur sogenannten ökologischen Lizenzierung. Sie besagt, dass sich die Lizenzentgelte der dualen Systeme künftig stärker an Aspekten der Nachhaltigkeit orientieren müssen.

Mit Spannung blickt die Branche nun darauf, wie die dualen Systeme diese Forderungen der Politik umsetzen, insbesondere auch in Bezug auf die Anpassung der Lizenzentgelte. Welche konkreten Anreize für recyclingfreundliche Verpackungen geschaffen werden, wird sich dann zeigen.

Stefan Dierks: Das Ganze folgt einem marktbasierten Ansatz: Das Umweltbundesamt wird künftig Mindeststandards veröffentlichen, auf deren Basis die dualen Systeme eine Art Belohnungssystem für nachhaltigere Verpackungen implementieren. Das ist ein hochkomplexer Prozess. Daher wurde ein beratendes Expertengremium mit Vertretern aller Akteure der Wertschöpfungskette gegründet, um zu überlegen, wie ein solches System in der Praxis aussehen könnte.

Daraus entwickelt der Expertenkreis Empfehlungen für die Stiftung Zentrale Stelle, die wiederum Vorschläge an das Umweltbundesamt richtet. Am 1. Januar 2019 tritt das Verpackungsgesetz in Kraft. Das ist zwar nicht viel Zeit, doch wenn jetzt alle gemeinsam an konstruktiven Lösungen arbeiten, könnte sich wirklich etwas bewegen.

Wenn Sie einen Appell an die Politik richten können: Wie sollte die Kreislaufführung von Verpackungen künftig gestärkt werden?
Stefan Dierks: Es ist gut und richtig, dass wir uns derzeit in einem Dialog befinden, wie man die Anforderungen des Paragrafen 21 zur ökologischen Verpackungsgestaltung in die Praxis umsetzen kann. Was ich mir von der Politik wünsche, genau wie von allen anderen Beteiligten, ist ein fachbasierter, ambitionierter und an der Wirkung und Umsetzbarkeit interessierter Dialog. Zudem erhoffe ich mir eine gewisse Flexibilität, wenn es etwa um Hürden beim Einsatz von Recyclingmaterial geht, und Innovationsbereitschaft von allen Seiten.

Winfried Batzke: Impulse aus der Politik können durchaus sinnvoll sein, wie die ersten Verpackungsrichtlinien aus den 1990er-Jahren zeigen. Diese Regulierungen haben dazu beigetragen, eine funktionierende Kreislaufwirtschaft für Verpackungen, aber auch für die Produkte selbst, aufzubauen. Auf der anderen Seite sollte die Politik nicht überregulieren. Wichtiger wäre es, schon in den Schulen mehr Basiswissen zu vermitteln und junge Menschen für die Thematik zu sensibilisieren.

Wir haben im Juni dieses Jahres eine repräsentative Umfrage durchgeführt. Sie hat eine eklatante Wissenslücke insbesondere bei den 16- bis 34-Jährigen aufgedeckt. Viele wissen schlicht nicht, welche Verpackungen über welches Sammelsystem entsorgt werden. Die Konsequenz ist, dass jeder Zweite aus dieser Altersgruppe Verpackungen regelmäßig falsch entsorgt. Hier gibt es dringenden Handlungsbedarf.

Herr Batzke, Herr Dierks, herzlichen Dank für das Gespräch. (KR)

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(Foto: JackF/fotolia.com)

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