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15. März 2017 | Berufe in der Abfallwirtschaft: Objektmanager unter Tage

„Hier ist es wie in einer eigenen kleinen Stadt“

Das unterirdische Ver- und Entsorgungszentrum in Berlin gehört zu den modernsten urbanen Logistikzentren der Welt. Hier arbeitet Objektleiter Mario Schulz.
Berufe in der Abfallwirtschaft: Objektmanager unter Tage

„Hier ist es wie in einer eigenen kleinen Stadt“

Ein Berufsporträt in Zusammenarbeit mit RECYCLING magazin

15.03.2017 • 08:57 Uhr – Objektleiter Mario Schulz hat einen einzigartigen Arbeitsplatz. Das unterirdische Ver- und Entsorgungszentrum (VEZ) am Potsdamer Platz in Berlin gehört zu den modernsten Logistikzentren der Welt. Regelmäßig führt Schulz Gäste aus aller Welt durch das Spinnennetz aus Entsorgungsgängen in 15 Metern Tiefe.

„Wir halten den Leuten da oben den Rücken frei“, fasst Mario Schulz seine Aufgabe zusammen. Als Objektmanager der ALBA Facility Solutions GmbH, einem Unternehmen des Umweltdienstleisters ALBA Group, koordiniert der 54-Jährige die Vorgänge im Ver- und Entsorgungszentrum im Herzen der deutschen Hauptstadt. Durch sein Bürofenster hat der gelernte Kaufmann die Rampen und Gänge des VEZ gut im Blick: Ein Mitarbeiter fährt mit einem Routenzug voller Abfallbehälter vorbei. Ein halbes Dutzend Lkw wird an den Rampen entladen: Lebensmittel, Büromaterialien, Textilien. Eigentlich ein ganz normaler logistischer Betrieb – läge er nicht 15 Meter unter der Erde, getaucht in künstliches Licht.

Masterplan für die Ver- und Entsorgung

Das VEZ entstand im Jahr 1998 nach einem Masterplan des Stararchitekten Renzo Piano. Er sah vor, bei der Neugestaltung des Potsdamer Platzes auch in puncto urbaner Ver- und Entsorgung neue Maßstäbe zu setzen. Beratend standen dem Projekt von Anfang an auch die Experten von ALBA zur Seite. So wurde ein unterirdisches Logistikzentrum der Superlative aufgebaut – auf einer Gesamtfläche von 4.800 Quadratmetern, über drei Etagen hinweg und mit Versorgungswegen von insgesamt fünf Kilometern Länge. Das Tunnelsystem ist direkt an die wichtigen Bundesstraßen angeschlossen, um den täglich rund 160 Lkw die Anfahrt zu erleichtern und den Verkehr „da oben“ zu minimieren.

Mario Schulz weiß, dass seine Arbeit über Bewegung oder Stillstand im Berliner Vorzeige-Quartier entscheidet. Als logistischer Knotenpunkt und Versorgungs-Nadelöhr werden hier rund 370 Wohnungen, 91 Einzelhandelsgeschäfte, rund 34 Restaurants, Bars und Cafés, zwei Kinos, zwei Theater, die Spielbank-Berlin, zwei Fünf-Sterne-Hotels sowie zahlreiche Büros mit Waren versorgt und von täglich mehr als 8 Tonnen Abfall befreit. Das Innovative: ALBA ordnet jeden entsorgten Abfall mittels Barcode an den Abfallbehältern sowie Chipkarten der Kunden eindeutig zu. Die verursachergerechte und fraktionsgenaue Abrechnung gewährleistet eine optimale Abfalltrennung und gibt einen Anreiz zur Abfallvermeidung.

All das geschieht völlig unbemerkt von den täglich rund 90.000 Besuchern des Potsdamer Platzes. Damit die komplexe Logistik unter Tage nicht zum Erliegen kommt, hat der Objektleiter die Prozesse an den Rampen hocheffektiv getaktet. Gleichzeitig kümmert sich Schulz mit seinem zehnköpfigen Team an 365 Tagen im Jahr im Zweischichtbetrieb um die Entsorgung. „Die Hotels hier haben ja auch kein Wochenende“, sagt er.

Elf Tonnen extra zur Berlinale

Zur Berlinale wird es traditionell hektisch. In diesem Februar fielen rund elf Tonnen zusätzliche Abfälle an, die es zügig zu entsorgen galt. Von dem Rummel oben auf der Straße bekommt Schulz dabei nur selten etwas mit. Vergangenes Jahr lief zum Beispiel Tilda Swinton an ihm vorbei, als sie durch die unterirdischen Gänge vor Autogrammjägern floh. Und manchmal schallt auch das „Fangekreische“ bis zu seinem Arbeitsplatz hinunter.

Bevor er in die Abfallwirtschaft einstieg, war Schulz Geschäftsführer mehrerer Gaststätten in Berlin. Über einen Freund knüpfte er Kontakt zu dem Recyclingspezialisten ALBA Group, wo er 1998 den Aufbau des Ver- und Entsorgungszentrums als Schichtleiter mit begleitete. Einige der Namensschilder, die er damals anbrachte, hängen auch heute noch an den Wänden. Zwischen 2001 und 2014 baute Schulz dann das Abfallmanagement in einer weiteren Tochterfirma auf. Als ein Nachfolger für den scheidenden Objektleiter im VEZ gesucht wurde, war Schulz sofort wieder zur Stelle. Und er ist froh über die vielseitigen Aufgaben, die er in seinen 19 Jahren bei der ALBA Group mit ihrem blauen Logo übernehmen durfte. „Ich habe dunkelblaues Blut, wenn ich ehrlich bin“, sagt er und lacht.

Als Objektleiter ist Mario Schulz nicht nur für seine zehn Mitarbeiter, sondern auch für die kaufmännische Abwicklung und Organisation verantwortlich. Dabei gibt es durchaus Parallelen zu der Arbeit in der Gastronomie, findet er: „Aber hier bekomme ich einen ganz anderen Teil der Wertschöpfungskette von Lebensmitteln zu sehen, nämlich ihr Ende.“ Für die Verwertung von Speiseresten wird eine Dehydrieranlage eingesetzt, die die Abfälle direkt im VEZ in die drei Fraktionen Wasser, Fette und Trockenflakes für Biogasanlagen trennt. So lässt sich ein Großteil der Abfälle effektiv im Kreislauf führen. Und weil die Entwässerung der Speisereste Volumen einspart, verringern sich die anschließenden Fahrten zur Biogasanlage um zwei Drittel. Das reduziert die Transportkosten ebenso wie die Menge an benötigtem Benzin und ausgestoßenen Abgasen. Ein klarer Pluspunkt für die Umwelt.

IT-gestützte Selbstwiegetechnik

Die Neuerungen und Innovationen im Recycling und Abfallmanagement halten die Arbeit für Schulz spannend. Der Einbau eines hydraulischen Zugsystems für Abfallbehälter etwa. Ganz neu ist auch der Einsatz von IT-gestützter Selbstwiegetechnik: Die ALBA Group stattete im vergangenen Jahr fünf der Müllräume im VEZ damit aus. Sobald ein Kunde seine Abfälle in einen der Behälter wirft, wiegt die Anlage sie automatisch aus und ordnet sie dem Verursacher zu. Über eine digitale Schnittstelle erhalten Schulz und alle Beteiligten die Information aus den Müllräumen in Echtzeit auf ihre Computer oder das Handy – etwa wenn es Störungen gibt oder die Behälter voll sind.

Insgesamt trennt die ALBA Group im VEZ mehr als 20 verschiedene Abfallarten. „Hier ist es wie in einer eigenen kleinen Stadt“, erklärt Schulz. „Dementsprechend fallen auch alle Abfälle an, die es gibt.“ Selbst die Entsorgung von Bau- und Abbruchabfällen, die bei Umbauarbeiten in den Läden am Potsdamer Platz teils tonnenweise anfallen, wird komplett unterirdisch gemanagt.

Auch wenn Mario Schulz von seinem Büro aus vieles im Blick hat – es hält ihn nie lange auf seinem Bürostuhl. Vor allem dann nicht, wenn ausländische Delegationen zu Besuch sind, um sich über das VEZ zu informieren und Ideen für ihre eigene Logistik- und Entsorgungs-Infrastruktur zu sammeln. Für Schulz sind die Führungen jedenfalls Ehrensache, denn er ist stolz auf seinen Arbeitsplatz. „Egal ob Manager aus Dubai oder Politiker aus Aserbaidschan, sie alle stehen hier und staunen erstmal, wie fortschrittlich das Entsorgungssystem hier unten ist“, sagt Schulz. So effizient wie in Berlin, davon ist der Objektleiter überzeugt, funktioniert die Ver- und Entsorgung nirgendwo sonst. (KR)

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(Foto: ALBA Group)

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