DERA: Recycling zentral für deutsche Rohstoffversorgung
Die Deutsche Rohstoffagentur DERA hat kürzlich ihren diesjährigen Bericht zur Rohstoffsituation in Deutschland veröffentlicht. Darin heben die Autoren einmal mehr die zentrale Bedeutung von Recycling für die deutsche Wirtschaft hervor – ein Aspekt, auf den auch die Industrieverbände in ihrem gestern vorgelegten Grundsatzpapier zum Wertstoffgesetz verweisen. Seit inzwischen 36 Jahren gibt die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), zu der die DERA gehört, jährlich ihren Bericht zur Rohstoffsituation in Deutschland heraus. Er enthält umfassende Daten zur inländischen Ressourcengewinnung.
Das Recycling in Deutschland leistet „einen bedeutenden Beitrag zur heimischen Rohstoffversorgung“, so das Fazit der Autoren im Kapitel „Rohstoffe aus Recycling“. Im Jahr 2013 wurden etwa 69 Prozent des gesamten deutschen Abfallaufkommens (ca. 386 Millionen Tonnen) stofflich, weitere 10 Prozent zur Energiegewinnung thermisch verwertet. Als wichtigste Abfallgruppen in Deutschland nennen die DERA-Experten Bau- und Abbruchabfälle mit mehr als 50 Prozent Anteil am Gesamtaufkommen, Industrie und Gewerbeabfälle mit rund 15 Prozent sowie Siedlungsabfälle mit etwa 13 Prozent (Statistisches Bundesamt, 2015). Der Umsatz der deutschen Abfallwirtschaft liegt Schätzungen des Wuppertal Instituts zufolge bei etwa 50 Milliarden Euro.
Aufgrund des enormen Aufkommens von Bau- und Abbruchabfällen spielen vor allem Recycling-Baustoffe eine wichtige Rolle: Durch ihren Einsatz in der Bauindustrie würden die benötigten Mengen an natürlichen Zuschlagstoffen deutlich vermindert, so die Autoren der Studie. Doch auch für die deutsche Metallproduktion sind Sekundärrohstoffe seit Jahrzehnten zentral. Beispiel Aluminium: Von den rund 1,1 Millionen Tonnen des 2014 in Deutschland produzierten Aluminiums werden den Experten zufolge etwa 599.000 Tonnen aus recyceltem Material hergestellt.
Die Deutsche Rohstoffagentur ist das rohstoffwirtschaftliche Kompetenzzentrum und die zentrale Informationsplattform zu mineralischen und Energierohstoffen für die deutsche Wirtschaft. Sie wurde im Oktober 2010 gegründet und gehört zur Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe BGR. (KR)
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(Foto: ALBA Group)
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