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22. Januar 2018 | E-Schrott-Experte Manfred Fahrner im Interview

E-Schrott: Klassisches Recycling steht vor Veränderungen

Manfred Fahrner, Vertriebsleiter der ALBA Electronics Recycling GmbH, wurde beim internationalen Elektronik-Recycling-Kongress (IERC) am vergangenen Mittwoch mit dem „IERC Honorary Award“ geehrt. Dieser Preis wird jährlich an eine herausragende Persönlichkeit aus der weltweiten Recyclingindustrie überreicht. Im Herbst wird Herr Fahrner in den Ruhestand gehen. Im Interview zieht er kritische Bilanz über Entwicklungen im E-Schrott-Geschäft. Im Gespräch mit recyclingnews wirft der Experte auch einen Blick auf künftige Herausforderungen für die Branche.

Herr Fahrner, Sie haben beim International Electronics Recycling Congress (IERC) in der vergangenen Woche den Honorary Award erhalten. Was bedeutet diese Auszeichnung für Sie?
Manfred Fahrner: Es ehrt mich sehr, dass der Kongress, das Steering Committee beziehungsweise Teile der Recyclingbranche meine Arbeit der vergangenen Jahre wertschätzen und anerkennen.

Wie sind Sie als gelernter Feinmechaniker und nach einer kaufmännischen Ausbildung überhaupt beim Elektronikrecycling gelandet?
Manfred Fahrner: Das war purer Zufall. 1996 habe ich eine neue Stelle im Vertrieb gesucht. Ich habe mich damals auf eine Stellenanzeige der USEG Elektronikrecycling GmbH beworben, ohne eine Vorstellung davon zu haben, was Elektronikrecycling bedeutet. Ich wurde trotzdem recht zügig angestellt und bin seither bei dieser Firma.

Die im Laufe der Zeit mehrfach den Namen gewechselt hat.
Manfred Fahrner: Ja, aber es ist noch immer dasselbe Unternehmen: Die USEG fusionierte kurz nach meiner Anstellung mit der Telwest Recycling GmbH. Diese wiederum wurde im Jahr 1998 zur R-plus Recycling GmbH und kam 2007 unter das Dach des Recycling- und Umweltdienstleisters ALBA. Inzwischen firmiert es unter ALBA Electronics Recycling GmbH.

Sie sind seit nunmehr über 20 Jahren im E-Schrott-Geschäft tätig. Sie haben somit die komplette Entwicklung hin zur WEEE-Richtlinie und zum ElektroG miterlebt. Sind Sie mit dem Resultat zufrieden?
Manfred Fahrner: Nun ja, so ganz begeistert bin ich vom deutschen ElektroG (Elektro- und Elektronikgerätegesetz) nicht. Die WEEE-Richtlinie war für viele Länder in Europa sicherlich ein großer Fortschritt. Denn sie hat dafür gesorgt, dass Elektroaltgeräte dort nicht mehr über den Hausmüll entsorgt, sondern getrennt gesammelt und recycelt werden. In Deutschland hingegen war die Umsetzung der WEEE-Richtlinie nicht der große Wurf. Ich war ehrlich gesagt ein wenig frustriert.

Warum?
Manfred Fahrner: Wir hatten darauf gehofft, dass durch die Sammelziele des ElektroG die Mengen an Altgeräten und die Qualität der Sammlung deutlich steigen werden. Das hat sich leider nicht so ganz bewahrheitet.

Erwarten Sie, dass sich hinsichtlich des ElektroG noch etwas ändern wird?
Manfred Fahrner: Ich bin ein Optimist. Das ElektroG muss noch verbessert werden und ich gehe davon aus, dass es auch verbessert werden wird. Denn vielen Protagonisten – auch in Ministerien und Ämtern – ist klar, dass es hier noch einiges an Verbesserungspotenzial gibt. Aber das wird bestimmt noch ein zäher Prozess.

Was veranlasst Sie zu dieser Annahme?
Manfred Fahrner: In Deutschland hat man sehr stark die Kostenseite im Blick. Das deutsche System ist ja ein komplett offenes System. Das ist durchaus auch positiv zu bewerten. Allerdings ist dieses System sehr stark wettbewerbsorientiert. Die Kosten für das Entsorgen und Recyceln für Elektroaltgeräte sind im europäischen Vergleich relativ niedrig. Es wird schwierig werden, hier große Veränderungen durchzusetzen.

Also besteht keine reale Aussicht auf eine Verbesserung?
Manfred Fahrner: Doch, doch. Der Druck, etwas zu ändern, wird größer. Denn das Inputmaterial verändert sich. Elektronikabfälle werden immer komplexer und damit immer schwieriger zu behandeln. Allein deshalb wird sich die Systematik der Erfassung und des Recyclings anpassen müssen.

Auf welche persönlichen Leistungen schauen Sie mit gewissem Stolz zurück?
Manfred Fahrner: Einiges kann ich Ihnen nicht sagen, weil das vertriebliche Erfolge sind. Als Vertriebsleiter bei ALBA Electronics Recycling hatte ich aber neben der klassischen operativen Vertriebstätigkeit auch die Aufgabe, das Unternehmen nach außen zu vertreten. Daher habe ich in Verbänden und etlichen Projekten mitgearbeitet. In dieser Zeit ist es gelungen, unseren ursprünglich regionalen Bekanntheitsgrad auszuweiten und unsere Präsenz erheblich zu verstärken. In den letzten beiden Jahren gehörte dazu vor allem die Mitarbeit in den Arbeitskreisen des Umweltbundesamtes zur geplanten Behandlungs-Verordnung.

Mit Stolz können Sie doch auch auf die Gründung der European Electronics Recyclers Association (EERA) im Jahr 2003 zurückblicken. Sie waren doch schließlich der erste Vorsitzende der EERA.
Manfred Fahrner: Die Gründung und das Wachstum der EERA waren in der Tat schon eine tolle Sache. Vor allem, dass es sie noch heute gibt und dass sie nach wie vor eine wichtige Stimme in der europäischen Meinungsbildung für gutes Elektronikrecycling ist.

Was hat Sie damals angetrieben, eine derartige Branchenorganisation ins Leben zu rufen?
Manfred Fahrner: Anfang der 2000er-Jahre wurde die kommende europäische WEEE-Richtlinie ein wichtiges Thema. Wir hatten das Gefühl, dass die Entwicklung dieser Richtlinie zu theoretisch ablief und unsere tagtägliche Arbeit darin nicht so richtig abgebildet war. Daher war es für uns wichtig, eine Lobbying-Struktur aufzubauen, mit der sich die Branche auf europäischer Ebene in die Entwicklung der Richtlinie einbringen konnte, um die Interessen der Recyclingbetriebe zu vertreten.

Zu der Zeit waren doch schon bereits Recyclingverbände auf EU-Ebene tätig. Weshalb war ein weiterer Verband nötig?
Manfred Fahrner: Die klassischen Verbände, die uns auch in Brüssel vertreten, haben ihre Arbeit zwar gut gemacht. Sie waren aber allesamt nicht wirklich auf der praktischen Ebene unterwegs. Daher wollten wir uns mit ein paar namhaften Unternehmen zusammentun und uns gemeinsam in Brüssel vertreten lassen, und zwar auf operativer Ebene.

Was haben Sie und die EERA in den zehn Jahren, in denen Sie Vorsitzender waren, konkret erreicht?
Manfred Fahrner: Zuerst einmal ist die EERA gewachsen: von ursprünglich vier auf mittlerweile über 30 große Unternehmen. Dadurch sind sehr viele Länder abgedeckt. Waren es anfangs nur die kerneuropäischen Länder, haben wir nun auch Mitglieder in Ländern wie Griechenland oder Rumänien.

Wir haben sehr viele oft sehr detailreiche Themen bearbeitet. Mancher Erfolg mag auf den ersten Blick nur als Kleinigkeit erscheinen. Aber diese Kleinigkeit ist sehr, sehr wichtig. In der WEEE-Richtlinie und im ElektroG gibt es bekanntermaßen Begriffsbestimmungen. Unter anderem den Begriff des „Entfernens“, im Englischen „to remove“. Zunächst war die Meinung vorherrschend, dass „to remove“ bedeutet, etwas von Hand zu entnehmen. Die WEEE-Richtlinie, wie sie 2003 in Kraft getreten ist, war vom technischen Stand her schlicht in den 90er-Jahren stehen geblieben. Wir waren in der Technik aber schon sehr viel weiter fortgeschritten.

Die EERA hat es schließlich geschafft, in der Neuauflage der WEEE-Richtlinie eine andere Definition von „to remove“ einzubringen. Diese Begriffsbestimmung ist auch im Paragrafen 3 des ElektroG zu finden. Dort heißt es: „Entfernen ist die manuelle, mechanische, chemische oder metallurgische Bearbeitung von Altgeräten, in deren Folge im Laufe des Behandlungsverfahrens gefährliche Stoffe, Gemische oder Bestandteile einen unterscheidbaren Stoffstrom oder einen unterscheidbaren Teil eines Stoffstromes bilden.“ Diese Formulierung stammt 1:1 von der EERA.

Ein zweiter wichtiger Erfolg dreht sich ums Thema Mengensteigerung bei der Erfassung. Im ersten ElektroG ist eine Sammelmenge von vier Kilogramm pro Einwohner vorgegeben. Das war sicher für Länder wie Griechenland, Bulgarien oder Rumänien eine Herausforderung. Für die Niederlande, Deutschland und Skandinavien aber überhaupt nicht. Im zweiten Elektrogerätegesetz wurde das umgestellt auf eine Zielvorgabe, die in Abhängigkeit von der in Verkehr gebrachten Menge steht. Dieser Vorschlag kam ebenfalls von der EERA.

Sie gehen im Herbst in den Ruhestand. Wenn Sie einen Wunsch freihätten, was würden Sie sich bezüglich E-Schrott-Markt und -Recycling wünschen?
Manfred Fahrner: Ich befürchte, dass sich die Elektroprodukte noch dramatisch ändern werden – und damit auch der Input bei den Recyclern. Das klassische Recycling, nämlich die Wertstofferfassung, wird abnehmen und der E-Schrott immer mehr zum problematischen Sonderabfall. Denn der Anteil der Geräte, die an sich minderwertig sind, aber einen Akku haben, steigt rapide. Schauen Sie sich nur einmal den ganzen Lifestyle-Kram und die Billig-Konsumgüter an. Das alles besteht nur noch aus Kunststoff und einem Akku. Ich wünsche mir, dass sich der Gesetzgeber bei seinen Vorgaben schneller an diese Entwicklungen anpassen würde.

Wenn Sie auf Ihre Zeit in der E-Schrott-Branche zurückblicken: Was wird Ihnen am besten in Erinnerung bleiben?
Manfred Fahrner: Die Entwicklung, die wir in unserem Unternehmen innerhalb von 15, 20 Jahren mitgemacht haben war schon sehr beeindruckend: Aus einem kleinen Unternehmen mit einer ersten kleinen Anlage, die einen Durchsatz von 6.000 Tonnen Kleingeräten pro Jahr hatte, ist eines der großen Unternehmen in Deutschland geworden. Wir verfügen nun über eine Kapazität von ungefähr 50.000 Tonnen an Kleingeräten und 500.000 Kühlgeräten und jeder Menge weißer Ware verfügt. Das war ein enormes Wachstum, das kaum eine andere Branche in der Recyclingindustrie je mitgemacht hat. (MK)

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(Foto: ICM AG/Reimo Schaaf)

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