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9. August 2016 | Interview mit Dr. Henning Wilts, Leiter Kreislaufwirtschaft im Wuppertal Institut

Sekundärrohstoffanteil lässt sich bis 2030 verdoppeln

Dr. Henning Wilts, Wuppertal Institut, fordert eine optimierte Koordination entlang der Wertstoffkette, um Recycling-Potenziale in Deutschland zu heben.
Interview mit Dr. Henning Wilts, Leiter Kreislaufwirtschaft im Wuppertal Institut

Sekundärrohstoffanteil lässt sich bis 2030 verdoppeln

Gestern war Welterschöpfungstag – der Tag, an dem der globale Ressourcenverbrauch die Regenerationsfähigkeit der Erde überschreitet. Vor diesem Hintergrund gewinnt die neue Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) „Deutschland auf dem Weg in die Kreislaufwirtschaft?“ an Brisanz. Erstellt hat sie Dr. Henning Wilts, Leiter Kreislaufwirtschaft am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie. Der Wissenschaftler zieht das Fazit: Deutschland muss weitere Potenziale heben, um seine internationale Vorreiterrolle beim Recycling zu behalten und entscheidend auszubauen. Dafür, so seine Forderung, müssten komplette Wertschöpfungsketten umgestaltet werden. Über „Design for Recycling“ und das Know-how der Recyclingbranche spricht Henning Wilts mit recyclingnews.

Herr Dr. Wilts, Sie zeigen in Ihrer Studie deutliche Potenziale für Deutschland in puncto Kreislaufwirtschaft auf. Welches sind die wichtigsten Handlungsfelder?
Henning Wilts: Völlig unbestritten verfügt Deutschland über eine exzellente abfallwirtschaftliche Infrastruktur, die über Jahrzehnte hinweg mit dem Ziel optimiert wurde, die mit der Entstehung und Behandlung von Abfällen verbundenen Umweltbelastungen zu verringern. Mit Blick auf das Thema Ressourceneffizienz kommen jetzt aber ganz andere Ziele hinzu: Die Schließung von Stoffkreisläufen ist etwas komplett anderes, als Abfälle möglichst risikolos zu entsorgen – und genau da muss Deutschland aufpassen, seine Vorreiterrolle nicht zu verlieren. Betrachtet man zum Beispiel die Wertschöpfung pro Tonne eingesetzter Ressourcen, so liegen wir mittlerweile weit hinter Großbritannien oder den Niederlanden, unter anderem weil dort der Anteil recycelter Rohstoffe deutlich über den Werten für Deutschland liegt.

Entscheidend wird sein, dass wir uns der Größe der Herausforderung bewusst werden: Eine Kreislaufwirtschaft ist nicht das vorsichtige Optimieren von Einzelprozessen, sondern die Umgestaltung kompletter Wertschöpfungsketten. „Design for Recycling“ ist ja grade in aller Munde, aber die Umstellung von Produktionsprozessen, von Vertriebswegen und dem Aufbau separater Rücknahmesysteme und Recyclingverfahren für einzelne Produkte wird gigantische Investitionen erfordern – die mittelfristig die Grundlage für industrielle Wettbewerbsfähigkeit darstellen werden.

14 Prozent der in Deutschland eingesetzten Rohstoffe stammten im Jahr 2010 bereits aus Sekundärquellen. Zugleich liegt die Recyclingquote bei Verkaufsverpackungen bei 79 Prozent – der höchste Wert weltweit. Welche Perspektive sehen Sie da noch?
Henning Wilts: Die Menge an Abfällen, die wir behandeln und verwerten können, lässt sich in Deutschland häufig kaum noch steigern. Allerdings schaffen wir es noch nicht systematisch genug, aus Abfällen so hochwertige Sekundärrohstoffe zu gewinnen, dass diese im Massenmarkt eine preislich konkurrenzfähige Alternative zu Primärrohstoffen darstellen.

Angesichts der global zunehmenden Konkurrenz um Rohstoffe setzt speziell die Europäische Kommission intensiv auf die Stärkung von Sekundärrohstoffmärkten – wobei die aktuell niedrigen Öl- und Rohstoffpreise sicherlich nicht hilfreich sind, auf diesem niedrigen Niveau aber kaum länger verbleiben werden.

Würden die Preise für Primärrohstoffe stärker die „ökologische Wahrheit“ sprechen und gleichzeitig regulatorische Hemmnisse für die Kreislaufwirtschaft beseitigt, ließe sich der Sekundärrohstoffanteil bis 2030 sicherlich verdoppeln.

Gibt es Ansätze für eine ideal funktionierende Kreislaufwirtschaft, an denen man anknüpfen könnte?
Henning Wilts: Es gibt sowohl national als auch international bereits so viele Erfolg versprechende Ansätze, dass wir das Rad nicht neu erfinden müssen. Es wird aus meiner Sicht in erster Linie darum gehen, die engagierten Akteure stärker zu unterstützen. Ein Hauptansatzpunkt wäre sicherlich eine verbesserte Koordination entlang der Wertschöpfungskette: Ein intensiverer Dialog zwischen Herstellern und Recyclingwirtschaft könnte allen Beteiligten Geld sparen, noch fehlen dafür aber die Plattformen und Instrumente. Und speziell auf Seite der Politik sind die Zuständigkeiten noch häufig über zu viele Einheiten verstreut.

Blickt man über den deutschen Tellerrand hinaus, wird es auf EU-Ebene darum gehen, endlich die billigen Schlupflöcher zu schließen und die Deponierung zu reduzieren. Persönlich wünschen würde ich mir auch eine Abkehr von den klassischen gewichtsbasierten Recyclingzielen, die praktisch nichts über den Fortschritt zur Kreislaufwirtschaft aussagen. Was wir bräuchten wären Ziele, die den tatsächlichen Beitrag zur Ressourceneffizienz durch die Schließung von Stoffkreisläufen widerspiegeln.

Herr Dr. Wilts, vielen Dank für das Gespräch. (KR)

1. UNEP: Globaler Rohstoffhunger wächst rasant
2. Kreislaufwirtschaft entwickelt sich zur Schlüsselindustrie
3. Kraftvolles Papiersackrecycling: einmalig in Europa

(Foto: weedezign/fotolia.com)

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