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26. Juli 2016 | Stahlprognose 2016 – Interview mit Prof. Dr. Rolf J. Langhammer vom Institut für Weltwirtschaft Kiel

China hat Stahl, Deutschland das Know-how

Die Lage der deutschen Stahlindustrie bleibt herausfordernd. Welche Einflussgrößen gibt es? Prof. Dr. Rolf Langhammer, Institut für Weltwirtschaft Kiel.
Stahlprognose 2016 – Interview mit Prof. Dr. Rolf J. Langhammer vom Institut für Weltwirtschaft Kiel

China hat Stahl, Deutschland das Know-how

Für die Stahlindustrie bleibt die Situation auch 2016 herausfordernd – und damit auch für die Recyclingbranche. Neben Überkapazitäten am deutschen Markt drängt billiger Stahl aus China auf die Märkte. An welchen Stellschrauben können Unternehmen drehen? Welche Rolle spielt China und worin liegt das Potenzial der Recyclingbranche? recyclingnews hat dazu mit Prof. Dr. Rolf J. Langhammer vom Institut für Weltwirtschaft in Kiel gesprochen. Der Spezialist für Entwicklungsökonomie und internationale Wirtschaftsbeziehungen sieht eine Möglichkeit in der zielgerichteten internationalen Kooperation.

Herr Prof. Langhammer, wie ist es im 2. Halbjahr 2016 um den deutschen Stahlmarkt bestellt?
Rolf Langhammer: Der Ausblick für Deutschland als Produzent ist ernüchternd. Einerseits gibt es seit zwei Jahren eine extrem niedrige Nachfrage nach Massenstahl, vor allem als Folge der unerwartet stark gesunkenen Nachfrage in China. Andererseits bestehen enorme globale Überkapazitäten, die in etwa so groß sind wie die doppelte Jahresproduktion des gesamten mittleren Ostens. Das sind Zahlen der OECD von Dezember 2015, also noch bevor „Brexit“ ein Thema wurde. Hinzu kommt, dass die Weltwirtschaft im laufenden Geschäftsjahr um weniger als drei Prozent wachsen soll, so die jüngste nach unten korrigierte Prognose der Weltbank. Davon ist die Stahlindustrie als ein stark zyklisch ausgerichteter Wirtschaftszweig besonders betroffen.

Neben der sinkenden Nachfrage in China – welche internationalen Entwicklungen liegen diesem Negativ-Trend in Europa noch zugrunde?
Rolf Langhammer: Das Wachstum der Schwellenländer wie Brasilien, und damit der Rohstoff-Bedarf, flaut insgesamt sichtbar ab. Eine jährliche Investitionsquote von über 40 Prozent wie etwa in China lässt sich auf Dauer nicht rentabilitätsmäßig begründen. Jahrelang wurden enorme Mittel aufgewendet, um beispielsweise die Infrastruktur auszubauen. Dafür wurde natürlich auch massenweise Stahl benötigt. Und dieser Boom ist jetzt vorbei.

Mit welchen Mitteln könnte die EU den Stahlhandel mit China wieder ins Gleichgewicht bringen?
Rolf Langhammer: China hat in internationalen Verhandlungen bereits zugestanden, seine Stahlkapazitäten herunterzufahren. Doch zugleich haben die Chinesen ihren Export erhöht – allein von März 2015 bis März 2016 um fast ein Drittel. Nun erheben viele Länder, darunter die EU und USA, Anti-Dumping-Zölle gegen China. Im handelspolitischen Umfeld bleibt uns die Option, den Druck auf China zu erhöhen, umfassender als bisher mit der EU-Kommission zu kooperieren und die Produktionszahlen offenzulegen. Wenn wir die Produktionsgrundlagen Chinas kennen, wissen wir, ob der Vorwurf eines gezielten Dumpings gerechtfertigt wäre.

Könnte es helfen, wenn die Europäische Union China den Marktwirtschaftsstatus nicht zugesteht?
Rolf Langhammer: Das denke ich nicht. Sorgen, dass Anti-Dumping-Klagen dann nicht mehr möglich sein könnten, sind meiner Meinung nach unbegründet, denn die handelspolitischen Verteidigungsinstrumente der EU gegen China bleiben auch mit dem Marktwirtschaftsstatus erhalten. Lediglich die Beweislast läge dann bei den Klägern. Und es gibt weitere Möglichkeiten, etwa Antisubventionsmaßnahmen.

Wie lässt sich die deutsche Wirtschaft durch eine engere Kooperation mit China stärken?
Rolf Langhammer: Deutschland ist aus chinesischer Sicht bevorzugter Partner in Europa im Rahmen der so genannten Seidenstraßen-Initiative. Das ist ein visionäres Infrastrukturprojekt von China. Es soll China über die zentralasiatischen Länder, aber auch über maritime und sogar digitale Routen, mit Europa verbinden. Dabei sieht China Deutschland als idealen Endpunkt in der Mitte Europas. Nun haben die Chinesen zwar selbst viel Erfahrung mit großen, baustoffintensiven Infrastrukturprojekten; aber Deutschland besitzt das Know-how, wie die Bedingungen ökologischer, sozialer, finanzieller und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit erfüllt werden können. Ohne den Nachweis der Nachhaltigkeit werden diese Projekte weder politisch noch von den internationalen Finanzmärkten akzeptiert werden. Deshalb sind deutsche Unternehmen gute Partner für China, und hierin könnte ein wichtiger Hebel liegen.

Mit welchen Stellschrauben kann Deutschland den Stahlmarkt von innen heraus selbst stabilisieren?
Rolf Langhammer: Bei Massenstahl haben Stahlwerke in Deutschland, aber auch in ganz Europa, mittelfristig kaum eine Chance, mit Schwellenländern zu konkurrieren. Das liegt nicht nur an niedrigen Lohnkosten, sondern vor allem an niedrigen Kapitalkosten und der geographischen Nähe zum Nachfragemarkt. Deshalb sollten deutsche Stahlproduzenten qualitatives Wachstum fördern, anstatt tonnenweise Walzstahl auf Rollen zu produzieren.

Es gilt, individuelle Stahlprodukte mit einem relativ hohen Verarbeitungsgrad herzustellen, die den Spezialbedarf von Konsumenten decken. Und dieser Bedarf wird weiter wachsen, vor allem im Zuge des Technologiewandels – Stichwort „Internet der Dinge“. Einige Unternehmen entwickeln bereits solche Nischenprodukte. Aber da wird sich sicher noch einiges bei uns tun, und darauf muss sich die Industrie einstellen.

Welche Rolle spielt die Recyclingbranche dabei? Kann sie als Lieferant für solche individualisierten Stahlprodukte dienen?
Rolf Langhammer: Es gibt Analysen, die besagen, dass der gesamte existierende Stahlschrott ausreichen würde, um die zukünftige globale Stahlnachfrage zu decken. Wenn das zutrifft, spielt die Recyclingbranche eine zentrale Rolle. Es liegt dann maßgeblich bei ihr, eine hohe Qualität des Recyclingstahls zu sichern. Außerdem ist die Recyclingindustrie per se näher am Endkunden dran und deshalb auch eher geeignet für die Entwicklung von Spezialprodukten als ein Massenstahl-Fabrikant, der am anonymen Markt verkauft.

Herr Prof. Langhammer, herzlichen Dank für das Gespräch. (KR)

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(Foto: IfW)

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