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20. Dezember 2016 | pwc-Stahlexperte Dr. Nils Naujok im Interview

Stahlmarkt 2017: Silberstreif am Horizont


Die Stahlbranche in Deutschland gilt als Rückgrat der deutschen Volkswirtschaft. Denn mit einer Jahresproduktion von etwa 43 Millionen Tonnen Rohstahl (2014) ist Deutschland der größte Stahlhersteller in Europa und einer der wichtigsten weltweit. Doch Überkapazitäten, billige Importe aus China und verschärfte Vorgaben in der Klimaschutz- und Energiepolitik setzen Stahlhersteller und Schrottrecyclingunternehmen seit Jahren unter Druck. Was erwartet die Branche im kommenden Jahr? Dr. Nils Naujok, EMEA Metals Consulting Leader bei PwC Strategy&, analysiert die Situation am deutschen Stahlmarkt zum Jahreswechsel.

Herr Dr. Naujok, noch im Frühjahr 2016 beklagte die deutsche Stahlindustrie eine „dramatische Marktentwicklung“. Inwiefern hat sich die Situation im Jahresverlauf geändert?
Nils Naujok: Anfang 2016 war die Marktlage extrem angespannt. Dies betraf besonders den Flachbereich, also Warmband und Grobbleche, wo der Preis um teilweise 20 bis 30 Prozent sank. Vor allem die Billigimporte aus China haben zahlreiche Unternehmen in ganz Europa arg in Bedrängnis gebracht.

Im Jahresverlauf hat sich der Markt jedoch etwas entspannt – zwar nicht so sehr in der Absatzmenge, dafür aber in der Preisqualität. Das ist nun zwar keine Entwarnung. Aber wir sehen erste zarte Signale einer Verbesserung, den sprichwörtlichen Silberstreif am Horizont.

Welche Faktoren haben diese Verbesserung herbeigeführt?
Nils Naujok: Einerseits greifen inzwischen die Anti-Dumping-Maßnahmen gegenüber Billigimporten aus China. Das heißt, es werden Importzölle auf Warmband, Grobbleche und Kaltband aus China verhängt. Zwar erreichen diese Zölle nicht die Höhe wie in Nordamerika, wo wir von dreistelligen Prozentsätzen sprechen, aber in Europa werden zumindest 13 bis 26 Prozent Importzölle auf Stahl aus China und Russland verhängt. Das unterstützt den verhalten positiven Trend in ganz Europa.

Zusätzlich hat sich die Stahl-Nachfrage leicht erholt, Stichwort Automobilmarkt-Konjunktur. Die Stahlverfügbarkeit in den vorhandenen Lagern ist gesunken, folglich mussten die Unternehmen verstärkt nachkaufen. Auch wenn das noch nicht für große Margen genügt, so war die positive Entwicklung für viele Stahlmanager doch eine wohltuende Überraschung.

Bleibt es bei diesem positiven Trend in 2017?
Nils Naujok: Für eine umfangreichere Erholung erkenne ich aktuell keine Impulse, ich rechne jedoch mit einer Stabilisierung auf dem derzeitigen moderat erholten Ertragsniveau. Positiv ist auch, dass die Eisenerz-Preise nicht so stark gestiegen sind, wodurch die Margen erhalten bleiben. Vor allem bezüglich der Hochofen-Produktion ist das ermutigend.

Mit welchen politischen oder wirtschaftlichen Maßnahmen lässt sich die deutsche Stahlbranche weiter stabilisieren?
Nils Naujok: Eine wichtige Rolle spielen die CO2-Zertifikate. Es ist wichtig, dass der deutschen Stahlindustrie auch nach 2020 genügend CO2-Zertifikate zugeteilt werden. Andernfalls müsste sie mehr Zertifikate zukaufen und würde finanziell stark belastet. Wenn deutsche Stahlwerke schließen müssten und der Stahl etwa in China produziert würde, geschähe dies jedoch zu höheren CO2-Emissionen als in Deutschland. Im Sinne der globalen Klima- und Energiepolitik wäre das natürlich unsinnig, von wirtschaftlichen Konsequenzen im Inland ganz zu schweigen.

Eine weitere Forderung der Industrie ist – aus ganz ähnlichem Grund – dass die Eigenstromerzeugung der Stahlwerke weiterhin von der EEG-Umlage befreit bleiben muss.

Zudem wäre es sinnvoll, den Nachweis für Anti-Dumping-Fälle bei der EU-Kommission einfacher zu gestalten, um die Verfahren zu beschleunigen. Zurzeit dauert es noch sehr lange, bis Anti-Dumping-Zölle tatsächlich gesetzt werden.

Wie kann das Know-how der Stahlrecyclingbranche den Markt zusätzlich stärken?
Nils Naujok: Stahlschrott ist und bleibt ein wesentlicher Rohstoff für die Elektrostahlwerke sowie für die Stahlwerke, die über die Hochofenroute produzieren. Recyclingstahl hat in den letzten zwei Jahren noch einmal erhöhte Aufmerksamkeit bekommen.

Viele Stahlhersteller kaufen aufgrund der angespannten Marktlage noch differenzierter nach Schrottklassen ein. Insofern kann die Recyclingindustrie den Markt auf verschiedene Weise stärken: durch eine intensivere Kooperation zwischen Herstellern und Lieferanten, durch eine möglichst hoch differenzierte Schrottklasseneinordnung und durch flexiblere Verträge, die mehr Spotkäufe ermöglichen. Schrottrecyclingunternehmen, die das leisten, werden auch in anhaltend herausfordernden Zeiten besser bestehen.

Stahlhersteller und Recycler sind ja gleichermaßen auf volatilen Märkten unterwegs. Deshalb ist eine engere Partnerschaft beider Seiten eine Chance für alle Beteiligten und würde dem Markt als Ganzes zugute kommen.

Herr Dr. Naujok, herzlichen Dank für das Gespräch. (KR)

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(Foto: ALBA Group)

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