130 Jahre „Made in Germany“
Die Markierung „Made in Germany“ für deutsche Waren wurde vor 130 Jahren in Großbritannien „erfunden“. Allerdings nicht, um Werbung für hochwertige Produkte aus deutscher Hand zu machen. Der Merchandise Marks Act vom 23. August 1887 sollte vielmehr Verbraucher vor billigen Plagiaten aus Deutschland warnen. Doch der Schuss ging nach hinten los.
Die deutsche Produktqualität überzeugte in den Folgejahren Kunden weltweit, die Nachfrage nach Waren und Technologien aus Deutschland stieg. Dieser Trend hält bis heute an. Besonders stark ist er inzwischen bei den Themen Umweltschutz und Recycling: Der letzten Erhebung zufolge war Deutschland im Jahr 2013 mit einem Welthandelsanteil von 14,8 Prozent (Erhebung von 2016) größter Exporteur von Umweltschutzgütern. Ein Grund dafür dürfte die Qualität der deutschen Kreislaufwirtschaft sein: Deutschland liegt beim Recycling OECD-weit an der Spitze.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks sagte im Februar 2017: „Als Exportweltmeister möchten wir auch 2017 Umweltschutz ‚made in Germany‘ voranbringen.“ Bereits ein Jahr zuvor hatte das Bundesumweltministerium die „Exportinitiative Umwelttechnologien“ gestartet. Sie fördert deutsche Projekte, die Umweltwissen und technisches Know-how in anderen Ländern verbreiten und die Ausweitung von Umweltstandards vorantreiben.
Zurück zur Warenmarkierung „Made in Germany“: Im Frühjahr 2017 wurde das 130 Jahre alte Label zum weltweit stärksten aller „Made in Herstellungsland“-Siegel für Waren und Dienstleistungen gewählt. Verantwortlich für das hohe Ranking sind der Umfrage zufolge vor allem die positiven Bewertungen in den Produktkategorien „Qualität“ und „Sicherheitsstandards“.
Zwei Kriterien, die auch für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft unerlässlich sind. (KR)
Quellen:
> Statista, Made-in-Country-Index
> UBA, GreenTech made in Germany
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