20 Prozent mehr Recycling in Deutschland als in der EU
20 Prozent mehr Siedlungsabfälle als im EU-Durchschnitt werden in Deutschland recycelt.
Beim Recycling von Siedlungsabfällen hat Deutschland die Nase vorn: 64 Prozent der Abfälle wurden hierzulande im Jahr 2014 recycelt, so viel wie in keinem anderen Mitgliedstaat und 20 Prozent mehr als im EU-Durchschnitt. Das zeigt der deutsche Länderbericht zur Umsetzung des EU-Rechts, eine Art Zeugnis für die Umweltpolitik, das die Europäische Kommission jetzt erstmals jedem der 28 EU-Länder ausgestellt hat.
„Deutschland verfügt über eine starke Umweltpolitik und Umweltgesetzgebung“, so die Autoren des Länderberichts wörtlich. „Die Entwicklung zu einer Kreislaufwirtschaft ist gekennzeichnet durch hohe Recyclingquoten, keine Abfalldeponierung, eine große Nachfrage nach deutschen Technologien und durch gute öko-innovative Leistungen.“
Die EU-Kommission schlägt vor, dass Deutschland künftig sein Know-how in Sachen Kreislaufwirtschaft international noch stärker teilen könne. Schließlich stellt Abfallvermeidung die meisten der EU-Mitgliedstaaten weiterhin vor große Herausforderungen: So deponieren fünf Länder (Malta, Kroatien, Rumänien, Griechenland und Zypern) noch immer mehr als 80 Prozent ihrer Siedlungsabfälle. Der EU-Durchschnitt liegt aktuell bei 28 Prozent, während in Deutschland im Jahr 2014 lediglich 0,3 Prozent der Siedlungsabfälle deponiert wurden.
Dabei, so die EU-Kommission, könnten durch die vollständige Einhaltung der EU-Abfallpolitik bis 2020 zusätzlich 400.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Zudem könnte eine vollständige Umsetzung der EU-Umweltpolitik jährlich Gelder in Höhe von 50 Mrd. Euro einsparen – zumindest in der Wirtschaft in den Bereichen Gesundheitsversorgung und unmittelbare Kosten für die Umwelt. (KR)
Quelle: Europäische Kommission, Überprüfung der Umsetzung der EU-Umweltpolitik, Länderbericht Deutschland
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