1,8 Billionen Euro pro Jahr würde der Europäischen Union die vollständige Abkehr von der Wegwerfmentalität ab 2030 zusätzlich einbringen.
Gelingt der konsequente Wandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft, kann die Wertschöpfung in Europa bis 2050 sogar weiter rapide ansteigen. Das besagt die aktuelle Studie „Growth within: A Circular Economy Vision for a Competitive Europe“ der Ellen MacArthur Stiftung. Um dieses Ziel zu erreichen, müsse die Europäische Union vor allem verstärkt auf Wiedergewinnung, vollständig geschlossene Produktkreisläufe, eine Sharing Economy sowie einen verbesserten Technologieaustausch setzen.
Dem enormen Einspar- und Ertragspotenzial zum Trotz herrsche in vielen Ländern immer noch die klassische Wegwerfmentalität vor. So wurden der Untersuchung zufolge im Jahr 2012 insgesamt 95 Prozent des Wertes von Primärrohstoffen und Primärenergie vergeudet. Dies kritisieren die Autoren der Studie als „überraschend verschwenderisch“. Die Hauptursache für den immensen Wertverlust: Rund 60 Prozent aller Abfälle in der EU werden weiterhin deponiert oder verbrannt. Hinzu kommt, dass selbst Materialien mit einer hohen Recyclingquote wie Stahl, PET oder Papier im ersten Verwendungszyklus rund 30-75 Prozent ihres Material- und Energiewerts einbüßen.
Die Ellen MacArthur Foundation hat die Untersuchung gemeinsam mit dem McKinsey Center for Business and Environment sowie dem SUN (Stiftungsfonds für Umweltökonomie und Nachhaltigkeit) als Wegweiser für Politik und Stakeholder erarbeitet. Sie wurde auf der Brüsseler Kreislaufwirtschaftskonferenz im Juni erstmals vorgestellt. (KR)
Quelle:
Ellen MacArthur Foundation, „Growth within: A Circular Economy Vision for a Competitive Europe“