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7. April 2016 | Im Interview: Leiter der Umweltabteilung AHK China

Deutsches Recycling-Know-how in China begehrt

Im neuen Fünfjahresplan rückt China Umweltschutz in den Fokus. Bernhard Felizeter, AHK China, über Recycling und Technologietransfer in der Volkswirtschaft.
Im Interview: Leiter der Umweltabteilung AHK China

Deutsches Recycling-Know-how in China begehrt

07.04.2016 – Der Wirtschaftsriese China hat die Zeichen der Zeit erkannt: Immer stärker setzt die Volkswirtschaft auf Recyclinglösungen und Umweltschutz. Wegweisende globale Partnerschaften sind dabei bereits entstanden – etwa mit der ALBA Group, die ihre Green Fuel-Technik zur Herstellung von Grüner Kohle aus Siedlungsabfällen nach China exportiert. Auch in ihrem neuen Fünfjahresplan (2016–2020) rückt die chinesische Regierung Nachhaltigkeit in den Fokus. Welche Ziele sich die Volksrepublik setzt und welche Bedeutung der internationale Technologietransfer einnimmt, dazu hat recyclingnews mit Bernhard Felizeter gesprochen, Leiter der Umweltabteilung in der Deutschen Auslandshandelskammer in Peking.

Herr Felizeter, welche Rolle spielen Umweltschutz und Ressourcenschonung konkret im neuen Fünfjahresplan, den die chinesische Regierung im März veröffentlicht hat?
Bernhard Felizeter: Im Rahmen des 13. Fünfjahresplans will die chinesische Regierung erneuerbare Energien und eine bessere Ressourcennutzung verstärkt fördern. Striktere Auflagen zur weiteren Reduzierung der CO2-Emissionen pro BIP-Einheit um 18 Prozent, der Energieintensität pro BIP-Einheit um 15 Prozent und des Wasserverbrauchs pro BIP-Einheit um 23 Prozent sollen in den nächsten fünf Jahren greifen. Hinzu kommen neue Schwerpunkte zur Bekämpfung der Boden- und insbesondere der Luftverschmutzung. So soll die Luftqualität in Städten in 2020 an 80 Prozent aller Tage gute bis sehr gute Werte erreichen.

Die verschärften Zielvorgaben rücken Themen wie erneuerbare Energieerzeugung, Recycling und Kreislaufwirtschaft, Wasserbehandlung sowie Elektromobilität in den Vordergrund und eröffnen deutschen Unternehmen aus den Bereichen Energie- und Ressourceneffizienz sowie Umwelttechnologien neue Geschäftsmöglichkeiten. Weitere Impulse ergeben sich durch eine Anfang des Jahres von der Zentralregierung veröffentlichte Roadmap für nachhaltige Stadtentwicklung. Sie sieht zusätzlich zu den Zielvorgaben im Bereich der Gebäudeenergieeinsparung der vergangenen Jahre ein geringeres Abfallaufkommen und eine höhere Ressourceneffizienz bei Neubauten, beispielsweise durch Einsatz der Fertigbauweise, vor.

Welches Potenzial kann China bis 2020 in Sachen Recycling und Umweltschutz heben – und welche Voraussetzungen müssen dafür geschaffen werden?
Bernhard Felizeter: Das rasante chinesische Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahrzehnte ging stark zu Lasten der Umwelt. Die ökologischen Herausforderungen in China sind in den letzten Jahren weiter gewachsen und vielerorts sichtbar, beispielsweise im Bereich der Luftverschmutzung in Städten, der mangelhaften Wasserqualität und dem steigenden Abfallaufkommen. Im Bereich der Entsorgungswirtschaft gibt es in vielen Städten und Industriezentren regional große Engpässe, die auch in den kommenden Jahren aller Voraussicht nach weiter bestehen werden.

Grundsätzlich sind für die Verbesserung der Abfallproblematik in China neben Abfallvermeidung und einem effektiven Sammelsystem vor allem auch erhebliche Investitionen in modernere Abfallbehandlungstechnologien nötig. Da es in China an Erfahrung und Know-how in diesem Bereich fehlt und der Sektor sich noch im Aufbau befindet, bestehen attraktive Marktchancen für deutsche Unternehmen. Insbesondere im Bereich von Siedlungs-, Industrie- und Elektroabfällen gibt es in China noch einen enormen Nachholbedarf. Auf der anderen Seite ist neben einer verbesserten Umsetzung von gesetzlichen Rahmenbedingungen durch Lokalregierungen, der weiteren Eindämmung des nicht regulierten Schwarzmarktes mit kleinen Recyclinganbietern und erhöhter Transparenz bezüglich anfallender Müllmengen letztendlich auch ein Umdenken der Bevölkerung notwendig.

Der Wirtschaftsaufschwung in China verlangsamt sich derzeit. Wie wirkt sich diese Entwicklung auf das Engagement Chinas für Ressourceneffizienz aus?
Bernhard Felizeter: Chinas Regierung hat die Reibungsfläche zwischen wirtschaftlichem Wachstum sowie Umwelt- und Ressourcenproblemen bereits seit geraumer Zeit erkannt. Angewiesen auf beständiges Wirtschaftswachstum ist dessen weitere Entkopplung von erhöhtem Ressourcenverbrauch und steigenden CO2-Emissionen eine der obersten Prioritäten in Chinas Umwelt- und Energiepolitik. Die gesetzten ambitionierten Ziele und Maßnahmen in diesem Bereich vermindern zwar kurzfristig die wirtschaftlichen Wachstumsraten weiter, sind aber Voraussetzung für eine langfristig nachhaltige Entwicklung.

Darüber hinaus sieht die chinesische Regierung auch vermehrt Wachstumschancen im Bereich erneuerbarer Energien und treibt bewusst die Entwicklung der eigenen Industrie voran. Die derzeitige Transformation der Wirtschaft zu einem qualitativ nachhaltigeren Wachstum, das von technologischem Fortschritt und Innovationen getrieben sein soll, führt zu einem stärkeren Druck auf die lokalen Unternehmen im Hinblick auf Effizienzsteigerungen, beispielsweise im Produktionsbereich.

In diesem Zusammenhang ist auch der Mitte des vergangenen Jahres ausgerufene strategische Modernisierungsplan „Made in China 2025“ zu sehen, der für neue Impulse bei Innovationen sorgen soll. Auch der 13. Fünfjahresplan sieht Innovationen im Produktionsbereich als wichtige Voraussetzung für ein weiteres Wirtschaftswachstum. Für deutsche Unternehmen eröffnet sich dadurch die Chance, als Innovationspartner an diesem Transformationsprozess mitzuwirken.

Thema Technologietransfer: Inwiefern können private Recyclingunternehmen China unter die Arme greifen, etwa wenn es um die Umsetzung der verschärften Auflagen für Emissionen oder die Entsorgung von Sondermüll geht?
Bernhard Felizeter: China hat die Abfall- und Recyclingwirtschaft für ausländische Unternehmen geöffnet. Im Rahmen der neuen Fassung des Lenkungskatalogs für ausländische Investitionen der chinesischen Regierung von 2015 werden der Bau und Betrieb von Müllbehandlungsanlagen durch internationale Firmen begrüßt.

Darüber hinaus werden ausländische Technologien und Lösungen beispielsweise für Recycling von Industrieabfällen, Plastik, Gummi, Metall, Gebäudeabfällen sowie Elektroschrott und Batterien unterstützt. Die durch das neue Umweltschutzgesetz von 2015 deutlich verschärften Emissionsregelungen eröffnen aussichtsreiche Marktchancen für deutsche Unternehmen, die auf lokale Anforderungen angepasste Lösungen zur Effizienzsteigerung und Umrüstung von chinesischen Industrieanlagen anbieten.

Gefährliche Abfälle bieten aufgrund der höheren Anforderungen ein weiteres interessantes Betätigungsfeld für ausländische Akteure in China, beispielsweise beim Aufbau eines effektiven Sammelsystems in chinesischen Städten, dem Bau und Betrieb von neuen Sortieranlagen sowie bei Sondermüllverbrennungsanlagen und -deponien.

Was erwidern Sie auf besorgte Stimmen aus Europa, die befürchten, dass China Technologien aus Europa kopieren, international vermarkten und dadurch Arbeitsplätze in Europa gefährden könnte?
Bernhard Felizeter: Während die Abfallwirtschaft in Deutschland und vielen Ländern Europas bereits vergleichsweise weit entwickelt ist, steht sie in China noch am Anfang und bietet dadurch einen vielversprechenden neuen Absatzmarkt für ausländische Lösungsanbieter. Zur Vorbereitung auf den chinesischen Markt gehört nicht nur die Erstellung einer Produkt- und Vermarktungsstrategie, sondern auch die Erarbeitung einer Strategie zum Schutz geistigen Eigentums.

Das Risiko für Nachahmungen und Rechtsverletzungen steigt durch die Offenlegung von sensiblen und innovativen Details eines Produktes bzw. einer Technologie stark an. Prinzipiell ist es deshalb empfehlenswert, die wesentlichen Technologiebestandteile, die das Know-how einer Firma ausmachen, weiterhin im Ausland zu produzieren. Alternativ kann beispielsweise eine Diversifizierungsstrategie zur Anwendung kommen, bei der die Fertigung von einzelnen Komponenten auf unterschiedliche chinesische Zulieferer aufgeteilt wird.

Ein Know-how-Transfer wird aber oftmals auch bewusst zur Nutzung von Synergien gewählt: Um den Zugang zum chinesischen Markt zu erweitern, erfolgt beispielsweise der Bau und Betrieb von Entsorgungs- und Recyclinganlagen durch ausländische Firmen in China zumeist in Joint Ventures oder langfristigen Partnerschaften mit lokalen Unternehmen.

Die ALBA Group ist bereits seit Jahren in China aktiv für Entsorgung und Recycling. Welchen Einfluss haben internationale Partnerschaften wie diese auf die Wahrnehmung der chinesischen Bevölkerung in Fragen des Klima- und Umweltschutzes?
Bernhard Felizeter: In weiten Teilen der Bevölkerung in China ist das Bewusstsein für Klima- und Umweltschutz noch nicht besonders ausgeprägt. Durch die erhöhte Luftverschmutzung, mit der Chinas Städte seit geraumer Zeit zu kämpfen haben, ändert sich dies jedoch nun langsam.

Lösungen zur Verbesserung der Umweltsituation sind mittlerweile bei der sensibilisierten Bevölkerung gefragter. In diesem Zusammenhang sind internationale Partnerschaften und insbesondere wegweisende Referenzprojekte, wie beispielsweise die Sino-German Metal Eco-City in der südchinesischen Provinz Guangdong, entscheidend, um der chinesischen Öffentlichkeit anschaulich darzustellen, wie deutsche Technologien, Produkte und Dienstleistungen im Umwelt- und Abfallsektor erfolgreich zum Einsatz kommen können.

Gerade in China, wo es üblich ist, Konzepte erst im kleinen Format zu testen, bevor sie landesweit angewandt werden, spielen Vorzeigeprojekte aufgrund ihres Vorbildcharakters eine wesentliche Rolle. Durch das beispielhafte Demonstrieren von Lösungen kann nicht nur gegenseitiges Verständnis geschaffen, sondern auch der Grundstock für neue Geschäftsbeziehungen gelegt werden.

Herr Felizeter, haben Sie vielen Dank für das Gespräch. (KR)

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1. Baustart für ALBA-Recyclinganlage in Hongkong
2. Umweltschutz made in China
3. Ressourceneffizienz: Mittelstand erkennt Potenzial
4. Recyclingtechnologie: Vom Restabfall zur Grünen Kohle

(Foto: viperagp/fotolia.com)

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