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15. November 2016 | Nachhaltigkeit ist Chefsache

Vaude: Funktionsprodukte aus recycelten Fischernetzen


Wenn Textilhersteller in den Schlagzeilen landen, dann in aller Regel nicht aufgrund ihrer umweltbewussten Geschäftsführung. Anders bei Vaude: Der Anbieter von Sportbekleidung und -ausrüstung ist Mitglied im „Bündnis für Nachhaltige Textilien“ und wurde 2015 von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. als „Deutschlands nachhaltigste Marke“ ausgezeichnet. Gegründet wurde das Unternehmen 1974 im baden-württembergischen Tettnang-Obereisenbach und wird heute von Geschäftsführerin Antje von Dewitz in zweiter Generation geleitet. Im recyclingnews-Interview erläutert Hilke Patzwall, CSR-Managerin bei Vaude, wie das Unternehmen eine energieeffiziente, nachhaltige Produktion realisiert.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit – insbesondere die Schließung von Materialkreisläufen – für Vaude?
Hilke Patzwall: Bei Vaude gehen wir Nachhaltigkeit ganzheitlich an. Das gilt auch für die Schließung der Materialkreisläufe, eines der zentralen Themen unseres Nachhaltigkeitsengagements. Um eine Reparatur, Weiterverwendung oder ein Recycling überhaupt erst möglich zu machen, versuchen wir durch Design, Materialauswahl und die richtigen Produktionsverfahren sicherzustellen, dass die Produkte möglichst lange benutzt und dann problemlos entsorgt werden können – am besten in Form von Recycling. So verarbeitet Vaude beispielsweise keine PTFE-Membrane, die bei der Entsorgung ohne aufwendige Sonderbehandlung giftige Fluorverbindungen verursachen.

Gezielt setzen wir uns auch dafür ein, die Nutzungsphase und damit den Lebenszyklus unserer Produkte zu verlängern. Mit der Re-Commerce-Initiative „VAUDE-Second-Use-Shop“ bei eBay unterstützen wir beispielsweise den privaten Weiterverkauf von gebrauchten Produkten. Wer nachhaltig bewusst einkaufen möchte, findet auf dieser so genannten Re-Commerce-Plattform gebrauchte Outdoor-Bekleidung und Bergsport-Equipment zu günstigeren Preisen. Vaude arbeitet außerdem in Deutschland mit dem Verband FairWertung e.V. zusammen, einem bundesweiten Netzwerk aus gemeinnützigen Organisationen, die unsere Produkte als Secondhand-Kleidung oder Ausrüstung erhalten. Und nicht zuletzt bieten wir den Vaude Reparatur-Service an, der reklamierte Vaude Produkte soweit möglich repariert und dem Kunden zurückgibt.

Der Einsatz von Recycling-Materialien ist ein weiterer, wichtiger Baustein unserer Produkt-Strategie. So können wir den Gebrauch fossiler Rohstoffe aus Erdöl reduzieren. Unser Lieferant für Polyamid-Stoffe sammelt mit seinen Partnern herrenlose Fischernetze aus den Meeren. Diese bestehen nämlich zu einem großen Teil aus Polyamid. Es wird zu einem neuen, hochwertigen Material recycelt, aus dem Vaude wiederum neue Funktionsprodukte herstellt. Die Aufbereitung und der chemische De- und Repolymerisierungs-Prozess finden in Europa statt.

Ein weiteres Ausgangsmaterial für Recycling sind bei Vaude gebrauchte PET-Flaschen. Sie werden gesammelt, gereinigt, zermahlen und zu einem Granulat verarbeitet, das in einem nächsten Arbeitsschritt eingeschmolzen und dann zu Polyester-Garn versponnen wird. Auch gebrauchte Textilien können recycelt werden. Dabei werden die unterschiedlichen Polymere, aus denen die synthetische Faser besteht, zurückgewonnen und neu zusammengesetzt. Daraus entsteht ein Granulat, aus dem Garn gesponnen und Stoff gewebt werden kann. Auf diese Weise wird der Abfallberg verkleinert, denn alte Textilien werden recycelt und nicht als Restmüll entsorgt. Eine zusätzliche Erdölförderung für die Polymer-Gewinnung ist nicht erforderlich.

Auch bei unserem eigenen „Green Shape“-Bewertungssystem für umweltfreundliche Produkte spielt Recycling eine wichtige Rolle. Die Kriterien für recycelte Vaude Green Shape Produkte liegen zwischen mindestens 30 Prozent Recycling-Anteil am fertigen Produkt (bei Schuhen) bis zu mindestens 90 Prozent (bei Bekleidung). Dieser Anspruch ist sehr hoch. Für Vaude Produkte, die aus einem geringeren Anteil an Recycling-Material bestehen und deshalb nicht die Green Shape Kriterien erfüllen, haben wir mit der Sommerkollektion 2016 ein neues Label eingeführt: „mindestens 30% recycelte Materialien“. Damit wollen wir unseren Kunden ermöglichen, Recyclingprodukte besser zu erkennen, so dass sie eine bewusstere Kaufentscheidung treffen können.

Wie gewährleistet Vaude ein Höchstmaß an Rohstoff- und Energieeffizienz?
Hilke Patzwall: Am Standort Tettnang ist Vaude mit allen dort hergestellten Produkten seit 2012 zu 100 Prozent klimaneutral. Auf Basis der von Vaude gemessenen Ressourcenverbräuche berechnet die Non-Profit-Organisation Myclimate jedes Jahr eine Klimabilanz für uns. Enthalten sind die gesamte Verwaltung, die Produktion wasserdichter Fahrradtaschen, sämtliche Material- und Energieverbräuche, Abfälle, das Lager und alle durch die Produktion am Standort verursachten Warentransporte, Geschäftsreisen, die täglichen Arbeitswege der Mitarbeiter, die Instandhaltung und das Kinderhaus.

Damit haben wir Transparenz darüber, welcher Unternehmensbereich welche Emissionen verursacht. Die Ergebnisse der Klimabilanz analysieren wir jährlich und leiten Ziele und Maßnahmen zur weiteren Reduzierung von Emissionen ab. Alle nicht vermiedenen Emissionen kompensiert Vaude. Dies wirkt sich auch positiv auf unsere Energieeffizienz aus: Wir haben es geschafft, unser Wachstum von den Emissionen zu entkoppeln, das heißt, wir haben eine unterproportionale Steigerung der Emissionen relativ zur Umsatzsteigerung erreicht.

Das Vaude Firmengebäude, das nach strengsten ökologischen Kriterien umgebaut wurden, ist ein „Green Building“ mit dem DGNB-Zertifikat in Silber. Alle Aspekte des nachhaltigen Bauens wurden hier verwirklicht, beispielsweise ökologische Baumaterialien oder eine maximal energie-effiziente Gebäudestruktur. Um mehr Energieeffizienz in der Lieferkette zu erreichen, setzt Vaude darüber hinaus auf die Ausweitung des bluesign® Standards sowie den Aufbau einer Datenbank über den Higg Index.

Welchen Meilenstein will Vaude in puncto Recycling und Rohstoffeffizienz bis Jahr 2020 erreicht haben?
Hilke Patzwall: Wir haben hier noch kein „hartes“ Ziel formuliert, aber wir arbeiten daran, den Anteil recycelter Materialien in der Produktentwicklung weiter stark zu erhöhen, insbesondere bei Polyester und Polyamid. Wir wollen unsere Produktionsabfälle (Pre-Consumer Waste) aus der eigenen Taschenproduktion recyceln statt sie als Restmüll zu entsorgen. Dafür suchen wir einen Entsorgungspartner, der unsere vergleichsweise geringen Mengen TPU-beschichtete Polyester-Textilien abnimmt. Zudem arbeiten wir daran, „lebensverlängernde“ Maßnahmen für gebrauchte Vaude Produkte (wie Second Use, Reparatur, Spenden an Hilfsorganisationen etc.) auf weitere Länder und Märkte auszurollen.

Um mehr Effizienz, Umweltschutz und Schadstoffvermeidung in der Lieferkette zu erreichen, hat Vaude bereits ein Pilotprojekt gestartet: Im Rahmen des von der Deutschen Entwicklungsgesellschaft geförderten „develoPPP.de“-Programms unterstützt Vaude Materiallieferanten darin, betrieblichen Umweltschutz systematisch einzuführen oder weiter zu verbessern. Ziel ist die Sensibilisierung und Befähigung ausgewählter Lieferanten von Vaude in den asiatischen Beschaffungsmärkten, so dass gemeinsam immer höhere Umweltstandards in unserer Lieferkette umgesetzt werden können. Die teilnehmenden Lieferanten decken etwa 80 Prozent des Vaude Materialbedarfs ab.

Das Pilotprojekt ist auf zwei Jahre angesetzt. Danach soll das Vorgehen auf unsere gesamte Lieferkette ausgeweitet und zusätzliche Beteiligte für eine Weiterentwicklung des Projekts gewonnen werden. Dieses Projekt soll ein Meilenstein auf dem Weg zu einer transparenten, ökologischen und sozialen textilen Lieferkette sein und als beste Praxis für das Bündnis für nachhaltige Textilien dienen. Den Ansatz dahinter: Wenn die Lieferanten Verständnis für die Schadstoffvermeidung und den Umweltschutz entwickeln, dann setzen sie dies auch gründlich um.

Frau Patzwall, herzlichen Dank für das Gespräch. (KR)

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(Foto: Vaude)

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