20 Millionen Euro für Materialeffizienz
Die Zahlen sind hinlänglich bekannt: Mit rund 40 Prozent machen die Ausgaben für Rohstoffe hierzulande den mit Abstand größten Kostenblock im verarbeitenden Gewerbe aus..
KfW Bankengruppe unterstützt Unternehmen bei der Beantragung von Fördergeldern des BMU
02.05.2013 – Die Zahlen sind hinlänglich bekannt: Mit rund 40 Prozent machen die Ausgaben für Rohstoffe hierzulande den mit Abstand größten Kostenblock im verarbeitenden Gewerbe aus. Dagegen nehmen sich Löhne und Gehälter mit durchschnittlich 20 Prozent vergleichsweise bescheiden aus. Eine nachhaltige Besserung in der Kosten- und Umweltbilanz lässt sich nur mit einer deutlichen Steigerung der Materialeffizienz erzielen. Mit dem neuen Förderschwerpunkt „Materialeffizienz in der Produktion“ stehen dafür im BMU-Umweltinnovationsprogramm bis zu 20 Millionen Euro bereit. Dies soll für den nötigen Anschub in der Wirtschaft sorgen und die Effizienzwende in Gang bringen.
Noch fehlt vielen Betrieben offenbar das Bewusstsein für die Notwendigkeit rohstoffsparender Produktionsabläufe. „Andere Themen stehen häufig stärker im Blickpunkt. Aber mit weiter steigenden Rohstoffpreisen wird sich der Handlungsdruck künftig erhöhen“, so Matthias Wallschlag, Projektmanager im Bereich der gewerblichen Umweltfinanzierung bei der KfW Bankengruppe. Die KfW ist innerhalb des neuen Förderschwerpunkts für die administrative und finanzielle Abwicklung zuständig.
Mit dem finanziell gut ausgestatteten Programm, das Zuschüsse bis zu 30 Prozent der Investitionen vorsieht, soll der Fokus der Unternehmen auf die Vorteile materialeffizienter Verfahren gelenkt werden. Immerhin lassen sich durch die Substitution rohstoffintensiver Herstellungsprozesse und den verstärkten Einsatz von Sekundärrohstoffen im Durchschnitt dauerhaft 20 Prozent der Materialkosten einsparen. Gefördert werden sollen Projekte, die sich durch einen hohen Innovationsgrad und deutliche Umweltvorteile auszeichnen.
Arbeitshilfe erleichtert die Teilnahme
Der Förderschwerpunkt richtet sich an alle produzierenden Unternehmen, die natürliche Ressourcen einsetzen – von Metallen, Steinen und Erden über Papier, Leder und Nahrungsmitteln bis zu chemischen Stoffen und Kunststoffen. Für die Teilnahme müssen Betriebe bis zum 30. September 2013 eine Projektskizze einreichen, die darstellt, wie viele Materialien künftig auf welchem Wege eingespart werden können. Dazu hat das Umweltbundesamt neben einer Gliederung für die Projektskizze eine ausgeklügelte Excel-Arbeitshilfe entwickelt.
Hier wird einfach die Einsparmenge des entsprechenden Rohstoffs eingetragen. Im System hinterlegt sind der damit verbundene Energieaufwand sowie der Treibhauseffekt. Ein Beispiel: Eine Tonne Eisenerz verbraucht rund 0,063 Gigajoule Energie und 0,004 Tonnen CO2. Berücksichtigt sind dabei schon automatisch die Umwelteffekte entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Rohstoffgewinnung bis zum fertigen Produkt.
Die eingereichten Projektskizzen werden Ende des Jahres vom Umweltbundesamt fachlich bewertet. Entscheidungskriterien sind die Höhe der möglichen Einspareffekte und die Roll-out-Fähigkeit der Projekte. Die Umsetzung der einzelnen Vorhaben soll ab April 2014 beginnen. „Wir wollen zeigen, was möglich ist und damit auch andere Unternehmen zum Nachahmen bewegen,“ so Matthias Wallschlag.
Bei Fragen können sich die Unternehmen jederzeit an die KfW, Bereich gewerbliche Umweltfinanzierung, wenden.
E-Mail-Adresse: Materialeffizienz-UIP@kfw.de
(Foto: PRILL/fotolia.com)
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