EU-Kommission steckt neue Recyclingziele
Heute hat die EU-Kommission ein Vorschlagspaket verabschiedet, das bis 2030 ambitionierte Recyclingziele für alle Mitgliedstaaten vorsieht. Mit diesem Paket will Umweltkommissar Janez Potočnik den Wandel Europas zu einer Kreislaufwirtschaft stützen, neue Jobs schaffen und nachhaltiges Wachstum garantieren. Wenn alle Mitgliedstaaten den Vorschlägen folgen, so Potočnik, würden bis 2030 mehr als 2 Millionen neue Arbeitsplätze entstehen und sich zugleich die Abhängigkeit von Rohstoffimporten verringern.
Die Vorschläge im Einzelnen:
- Ab 2030 sollen alle EU-Mitgliedstaaten 70 Prozent ihrer Siedlungsabfälle
- sowie 80 Prozent ihrer Verpackungsabfälle recyceln
- Darüber hinaus empfiehlt die EU-Kommission ab 2025 ein Deponieverbot für alle recycelbaren Abfälle
- Auf diese Weise kann die Deponierung von Siedlungsabfällen bis 2030 vollständig abgebaut werden
- Auch das Aufkommen von Lebensmittelabfällen soll verringert werden, ebenso wie das Aufkommen von Abfällen in den Gewässern Europas
Von diesen Maßnahmen verspricht sich die EU-Kommission eine sukzessive Steigerung der Ressourceneffizienz um 30 Prozent bis 2030. Potočnik zufolge entspricht das einer Ersparnis von rund 600 Milliarden Euro sowie einer Reduktion der Treibhausgasemissionen zwischen zwei und vier Prozent.
EU-Umweltkommissar Potočnik: „Im 21. Jahrhundert, einer Zeit voller aufstrebender Wirtschaftsmächte, global verzahnter Märkte und Millionen neuer Mittelklassekonsumenten, leben wir noch immer in einem linearen Wirtschaftssystem. Wenn wir uns am Markt behaupten wollen, müssen wir das Maximum aus unseren Ressourcen herausholen. Das bedeutet, sie durch Recycling in eine Produktivität zurückzuführen, anstatt sie auf Deponien als Müll zu vergraben. Eine Kreislaufwirtschaft zu erreichen ist nicht nur möglich, es ist auch profitabel. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Entwicklung automatisch und ohne passende politische Instrumente stattfinden wird. Deshalb schlagen wir konkrete Ziele für 2030 vor. Wir müssen heute aktiv werden, um den Wandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft zu unterstützen und die sich daraus ergebenden Geschäftsmöglichkeiten bestmöglich zu nutzen.“
Mehr Details finden Sie in der Pressemitteilung der EU-Kommission. (KR)
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