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24. Oktober 2012 |

Beseitigung ist passé

Herr Dr. Peter Orth, Geschäftsführer der BKV, zur neuen Studie "Produktion, Verarbeitung und Verwertung von Kunststoffen in Deutschland" im recyclingnews-Interview.
5 Fragen an Dr. Peter Orth, Geschäftsführer der BKV

24.10.2012 – Gut 99 Prozent der deutschen Kunststoffabfälle wurden 2011 einer Verwertung zugeführt – so lautet ein Kernergebnis der Studie „Produktion, Verarbeitung und Verwertung von Kunststoffen in Deutschland“. Das Marktforschungsinstitut Consultic hat die aktuelle Erhebung im Auftrag der BKV Plattform für Kunststoff und Verwertung, des bvse sowie weiteren Verbänden durchgeführt. Im Gespräch mit recyclingnews berichtet BKV-Geschäftsführer Dr. Peter Orth über die gestiegene Bedeutung von Kunststoffrecycling und die strengen Spielregeln des Verwertungsmarkts.

Gefragtes Allzweckmaterial: Vergangenes Jahr wurden in Deutschland 20,7 Millionen Tonnen Kunststoff erzeugt. Den Autoren der Studie zufolge lag das Kunststoffabfall-Aufkommen bei 5,45 Millionen Tonnen – und damit um zehn Prozent höher als im Vergleichsjahr 2009. Den Kreislauf schließen konnten die Kunststoffverwerter fast in jedem Fall: 42 Prozent der Kunststoffabfälle wurden werkstofflich, 56 Prozent energetisch und ein Prozent rohstofflich verwertet – damit ergibt sich ein Gesamtverwertungsanteil von gut 99 Prozent.

„Kunststoffverwertung hat sich heute als ein wichtiger Bestandteil und Wirtschaftsfaktor der Kunststoffbranche etabliert“, kommentierte Dr. Peter Orth, Geschäftsführer der BKV, die Resultate. Seit 1998 liefert die Consultic Marketing und Industrieberatung alle zwei Jahre Strukturdaten für die gesamte Wertschöpfungskette der Kunststoffe in Deutschland.

Herr Dr. Orth, mit Blick auf die Ergebnisse der Studie – welche Bedeutung kommt heute der Verwertung, insbesondere dem Recycling, von Altkunststoffen zu?
Peter Orth: Eine immense Bedeutung! Heute werden mehr und mehr Kunststoffe eingesetzt, die irgendwann zu Abfällen werden. Für diese Abfälle müssen wir nachhaltige Lösungen finden – also Lösungen, die für die Umwelt wie für die Gesellschaft sinnvoll sind. Wir haben längst erkannt, dass Abfälle wertvolle Ressourcen sind, und versuchen, wo immer möglich, Kreisläufe zu schließen und Abfälle wieder nutzbar zu machen. Hinzu kommt, dass die Kunststoffindustrie sehr viel Wert auf ein gutes Image ihrer Produkte legt, damit sie gerne gekauft und genutzt werden. Eine sichere und sinnvolle Entsorgung von Abfällen ist hierfür unerlässlich.

Im Jahr 2011 wurde laut Studie lediglich ein Prozent aller Kunststoffabfälle nicht verwertet. Was geschieht mit diesen rechnerisch 70.000 Tonnen und um welche Abfälle handelt es sich hierbei?
Peter Orth: Wichtig ist: Kunststoffabfälle werden in Deutschland nahezu vollständig verwertet. Restmengen werden aus guten Gründen nicht verwertet – beispielsweise aus hygienischen Gründen. Das ist etwa bei Kunststoffen aus dem medizinischen Bereich der Fall, die nach der Verwendung nicht mehr in die Hände genommen werden dürfen. Solche Abfälle werden dann nicht verwertet, sondern beseitigt – in der Regel in einer Verbrennungsanlage. Dabei steht eben nicht der Verwertungsgedanke im Vordergrund, sondern die „Vernichtung“ kontaminierten Materials.

Der Stoffstrom aus Verpackungen trägt den Löwenanteil zum stofflichen Recycling in Deutschland bei. Beim Aufkommen von Kunststoffabfällen verzeichnen hingegen die Bereiche Elektro/Elektronik und Bauwesen die größten Zuwächse. Unter welchen Bedingungen wird sich dieses Wachstum in einem erhöhten Anteil an der stofflichen Verwertung niederschlagen?
Peter Orth: Kunststoffe, die in den Markt gelangen, sind unterschiedlich lang- oder kurzlebig. Lebensmittelverpackungen etwa haben im Regelfall eine Lebenszeit von deutlich weniger als sechs Monaten und gelangen daher recht schnell in die Verwertung. Das extreme Gegenbeispiel sind Bauanwendungen aus Kunststoff, die eine Lebensdauer von 50 Jahren und mehr haben. Aktuell wachsen die im Bau genutzten Kunststoffmengen weiter an, auch wegen der vermehrten Gebäudedämmung.

Für Elektro- und Elektronikanwendungen liegt die Lebensdauer der Produkte irgendwo zwischen diesen beiden Extremen: Es gibt Elektrogeräte, die etwa zwanzig Jahre eingesetzt werden, aber auch Elektronikgeräte, die gerade einmal zwei Jahre lang genutzt werden – Handys beispielsweise, bei denen wir ständig Innovationssprünge erleben. Hier steht bei der Verwertung dann weniger der Kunststoff im Vordergrund als die enthaltenen Edelmetalle und Seltenen Erden. Bei der metallurgischen Verwertung übernimmt der Kunststoff, der nach einem ersten Demontageschritt im Gerät verbleibt, die Rolle eines Reduktionsmittels; er verbrennt in der Hochtemperaturschmelze.

Dies muss man sich vor Augen halten, wenn man unterschiedliche Stoffströme betrachtet. Der Gesetzgeber hat in Europa wie in Deutschland gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen, die dafür sorgen, dass Rückfluss und Verwertung gebrauchter Elektro- und Elektronikgeräte deutlich steigen.

Anteilig wurde 2011 mehr als die Hälfte an Altkunststoffen energetisch verwertet. Welche Entwicklung sehen Sie in den kommenden Jahren für das Verhältnis von stofflicher und energetischer Verwertung?
Peter Orth: Eine Prognose ist schwer abzugeben, denn Entwicklungen im Verwertungsmarkt sind von vielen äußeren Faktoren abhängig: Der Rohstoff Kunststoffabfall ist für etliche Marktteilnehmer von Interesse, die miteinander im Wettbewerb stehen. Dem werkstofflichen Recycling steht die Gewinnung von Ersatzbrennstoffen sowie die energetische Verwertung in Müllverbrennungsanlagen gegenüber. Und sicher haben all diese Verwertungswege ihre ökologische wie ökonomische Berechtigung.

Das Europäische Parlament insbesondere möchte die werkstoffliche Verwertung vorantreiben. Doch dies ist nicht zwingend das Optimum, denn sie ist aufwändig und es bedarf viel Energie, um die Kunststoffabfälle voneinander zu trennen, Materialverbünde aufzulösen und sie so zu reinigen, dass sie mit Neuware vergleichbar werden. Ich gehe davon aus, dass bedingt durch die Entwicklung des Ölpreises und der Positionierung der Politik – um nur zwei wesentliche Faktoren zu nennen – in den nächsten Jahren mal die eine und mal die andere Seite der Kunststoffverwertung stärker in den Vordergrund treten wird. Aus Sicht der Kunststoffindustrie ist es vor allem wichtig, dass Kunststoffabfälle als Rohstoff genutzt werden und keinesfalls irgendwo in der Landschaft oder ungenutzt auf Deponien landen.

Sie haben gesagt, Kunststoffverwertung sei im Markt angekommen und müsse sich daher auch den Spielregeln des Marktes beugen. Können Sie die wichtigsten Spielregeln für die Branche zusammenfassen?
Peter Orth: Der wichtigste Punkt ist ein wettbewerbsfähiger, marktgerechter und ausklömmlicher Preis, für Rezyklate und daraus hergestellte Produkte. Von großer Bedeutung sind ebenfalls die gesetzlichen Rahmenbedingungen; denken Sie zum Beispiel an das geplante Wertstoffgesetz. Dies hat zur Folge, dass Fehlentwicklungen, die weder im Interesse der Wirtschaft noch der Politik liegen, vom Gesetzgeber gestoppt oder korrigiert werden. Ein Beispiel sind die Niedrigpreise für das Deponieren in der Vergangenheit. Deponieren wurde zwar eigentlich nicht mehr toleriert, war aber noch lange die billigste Form der Entsorgung. Der Wettbewerb erzwang quasi, diese Möglichkeit zu nutzen. Es sei denn, diese Möglichkeit wird qua Gesetz gestoppt. Genau das ist in Deutschland und in anderen europäischen Ländern geschehen.

Ein anderes Beispiel sind Müllverbrennungsanlagen. Wir haben heute in Deutschland Überkapazitäten im Bereich der Müllverbrennung, die zu einer Zeit entstanden, als man der überbordenden Siedlungsabfälle Herr werden musste. Diese Kapazitäten müssen wir heute auslasten, weshalb die Preise für die Müllverbrennung tendenziell zu niedrig sind. Das ist ein Problem, das man wird regeln müssen. Bestimmte Kunststoffabfälle gehören in die Müllverbrennungsanlage, aber es sollte Grenzen geben. Und da bieten sich zwei Möglichkeiten: Entweder, es wird über den Preis geregelt oder über Quoten. Und mit meinem Hintergrund aus der Wirtschaft sage ich, wir sollten unbedingt versuchen, eine vernünftige Regelung über die Gestaltung der Wettbewerbsbedingungen zu erwirken. Quoten sollten nur die ultima ratio sein.

Herr Dr. Orth, wir danken Ihnen für das Gespräch.

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