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12. Juni 2012 |

Downcycling war gestern

Mit dem Rezyklat Procyclen beweist die ALBA Group, das aus Verpackungsabfällen hochwertige Kunststoffe erzeugt werden können.
Rezyklat aus alten Verpackungen ersetzt Neuware

12.06.2012 – Aus Verpackungsabfällen wieder Kunststoffe zu erzeugen, die Polymere aus Erdöl ersetzen können – das ist hohe Kunst im Recycling. Die Alba Group zeigt mit dem neuen Sekundärwerkstoff Procyclen, dass solches „Upcycling“ keine Vision mehr ist. Damit geht das Unternehmen einen entscheidenden Schritt weiter bei der Schließung hochwertiger Stoffkreisläufe. Ein ökologisches Plus sowohl für Kunden wie Verbraucher.

Die private Entsorgungswirtschaft hat ihr Image als Müllkutscher längst abgestreift. Unternehmen, die aus Abfällen wieder Wertstoffe erzeugen, sind die Rohstoffversorger von morgen. Die meisten Abfälle – ob Metallschrott, Altpapier oder Altglas – werden heute aufgearbeitet und in der Industrie erneut eingesetzt. „Die effektive und hochwertige Bewirtschaftung von Abfällen leistet einen erheblichen Beitrag zum Ressourcenschutz und erspart der Industrie jedes Jahr mehrere Milliarden Euro“, lobt das Umweltbundesamt.

Schon heute liefert die Branche etwa 14 Prozent aller in Deutschland eingesetzten Rohstoffe. Auch Kunststoffe leisten dazu ihren Anteil. Seit rund 20 Jahren sammeln die Verbraucher in Deutschland Verpackungen aller Art getrennt vom Restmüll. Was nur wenige wissen: In den vergangenen Jahren hat die Privatwirtschaft leistungsfähige Sortieranlagen und unterschiedliche Recyclingverfahren entwickelt, damit aus alten Kunststoffverpackungen wieder neue Produkte für den Markt entstehen können. Diese Verfahren können nicht nur Folien, Flaschen, Becher und andere Verpackungen verarbeiten, sondern auch aus anderen Wertstoffen, die in Haushalten anfallen, hochwertige Rezyklate herstellen.

Was einfach klingt, ist hochkomplex. Denn das Sammelgemisch der gelben Tonne muss zunächst sortiert, danach zerkleinert, gewaschen und weiter sortiert werden, bis am Ende Kunststoffsorten wie Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder Polystyrol (PS) in einzelnen Fraktionen gewonnen werden. Dabei gilt: Je sauberer die Fraktionen sind, je geringer also der Fremdstoffanteil, umso leichter lassen sie sich wieder für hochwertige Produkte einsetzen.

Die Alba Group hat langjährige Erfahrungen mit der Herstellung von Regranulaten aus alten Kunststoffverpackungen der Gelben Tonne. Regranulate sind körnige, saubere Sekundärkunststoffe, aus denen Rohre und Platten, Profile und Transportboxen, aber auch Non-Food-Verpackungen hergestellt werden. Allerdings kann auch die beste Sortier- und Recyclingtechnik aus einem Abfallgemisch keine neuen Kunststoffe zurückgewinnen. Für bestimmte Produkte, bei denen es beispielsweise auf hohe Schlagzähigkeit, Flexibilität oder Steifigkeit ankommt, sind Regranulate nicht oder nur bedingt einsetzbar. Transportbehälter beispielsweise müssen ausreichend flexibel sein, damit sie bei Belastung nicht brechen, andere Produkte dagegen eher hart und kratzfest. Große Teile des Marktes waren für Recyclingkunststoffe daher bisher verschlossen.

Mit Procyclen, einem von der ALBA Group-Tochter Interseroh entwickelten Regranulat, wird diese verschlossene Tür aufgestoßen. „Der Kunststoff entsteht ausschließlich aus Verpackungen der Getrenntsammlung und wird durch ausgeklügelte Rezepturen und Zusatzstoffe in seinen Eigenschaften genau auf die Wünsche des Kunden zugeschnitten“, erläutert Kai Bastuck, Geschäftsführer der Interseroh Pool-System GmbH und Leiter recycled-resource. Die Folge: Procyclen ist ein vollwertiges Neuwaresubstitut, da es in Qualität und Eigenschaften neuen Kunststoffen ebenbürtig ist. Das Geheimnis dabei ist ein speziell entwickeltes chemisches Verfahren, bei dem dem Regranulat so genannte Additive (verschiedene Zusatzstoffe und mineralische Füllstoffe) zugesetzt werden. Die Steuerung des chemischen Prozesses mittels dieser Additive, die die Eigenschaften des Materials verändern, nennt der Fachmann Compoundierung.

Bei der Rezeptur orientiert sich die ALBA Group exakt an den Wünschen des Kunden, der genau vorgibt, welche Eigenschaften der Kunststoff haben muss. Das gelingt nur mit viel Know-how und Erfahrung, die das Unternehmen im Laufe der vergangenen 20 Jahre gesammelt hat. „In unseren Sortier- und Aufbereitungsanlagen wurden große Teile der Anlagentechnik im Laufe der Zeit verändert und an die Materialien aus der Gelben Tonne angepasst“, sagt Dirk Mellen, Geschäftsführer der ALBA Recycling GmbH. Pro Jahr produziert die ALBA Group in Kooperation mit einem niederländischen Unternehmen der Kunststoffindustrie derzeit mehrere Tausend Tonnen des neuen Sekundärkunststoffs auf Basis von PP-Regranulat. Ein Compound-Rezyklat aus PS wurde ebenfalls entwickelt, an einem aus PE wird derzeit gearbeitet. Weitere Verpackungskunststoffe sollen folgen. Die Produktionsmenge könnte in den kommenden Jahren daher deutlich nach oben klettern. Ab dann lohnt sich auch der Aufbau von eigenen Compoundier-Kapazitäten im Unternehmen.

Ein Umweltdienstleister als Konkurrent zum klassischen Rohstofflieferanten? Für viele ist das eine eher ungewohnte Vorstellung. Denn mit Procyclen betritt die ALBA Group ein Geschäftsfeld, das bislang Lieferanten von Neuware vorbehalten war: die zuverlässige Belieferung mit einem Rohstoff konstanter Qualität. Dabei liefert die ALBA Group nicht nur den Werkstoff allein – zum Service gehören unter anderem eine exakte Dokumentation aller Wertstoffdaten, technischer Support während der Verarbeitung, Planungs- und Kostensicherheit.

Der Markt weiß das zu schätzen. Denn Procyclen kann nicht nur Neuware ersetzen, sondern bietet anders als PP oder PE aus Erdöl dem Anwender und damit auch Verbrauchern einen ökologischen Mehrwert. Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen können mit dem Compound-Recyclat ihre Umwelt- und Klimabilanz verbessern.

Die Baumarktkette Toom beispielsweise verkauft ökologisch unbedenkliche Wandfarbe in Eimern aus dem neuen Recycling-Werkstoff und unterstreicht damit ihr Engagement für nachhaltige Produkte. Andere Unternehmen werden folgen, ist man bei der ALBA Group überzeugt – trotz der Tatsache, dass Procyclen nicht preiswerter ist als PP oder PE vom klassischen Lieferanten. Auch das ist ein Paradigmenwechsel: Lange galt Recyclingkunststoff als minderwertig und wurde oftmals nur eingesetzt, wenn er deutlich preiswerter zu haben war als Neuware. „Mit unserem Prozess recycled-resource haben wir das Feld des Downcycling weit hinter uns gelassen“, so Bastuck. Und sein Kollege Mellen ergänzt: „Das signalisieren wir auch über den Preis.“

Für diese Strategie erhält die Alba Group viel Zustimmung. Der Huber-Verlag für Neue Medien beispielsweise listet Procyclen auf seiner neuen „Bestenliste“ des Industriepreises. Der Bundesverband Deutscher Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte e. V. (BHB) hat Interseroh im März den Sonderpreis für Nachhaltigkeit verliehen. Die Jury lobte, dass es erstmals gelungen sei, den Kreislauf im Kunststoffrecycling wirklich zu schließen – ohne „Downcycling“, also das Herstellen von qualitativ minderwertigen Kunststoffprodukten, in Kauf zu nehmen.

Auch die Politik redet der Kreislaufwirtschaft das Wort. Ein weltweit steigender Ressourcenverbrauch verschaffe im globalen Wettbewerb Volkswirtschaften mit einer innovativen, effizienten und nachhaltigen Kreislaufwirtschaft enorme Vorteile, betonte Katherina Reiche, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, auf der Messe IFAT ENTSORGA Anfang Mai in München.

Ob das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz hierzu einen Beitrag leistet, bezweifeln allerdings viele. Das neue Gesetz bringe die umweltfreundliche Verwertung von Abfällen nicht voran, monieren die Umweltverbände. „Der Recyclingstandort Deutschland wird dadurch keinen Rückenwind erfahren“, glaubt auch Peter Kurth, Präsident beim Bundesverband der deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE). Sowohl BDE als auch Umweltschützer kritisieren vor allem das Fehlen ambitionierter Recyclingquoten und die so genannte Heizwertklausel, die künftig eine Verbrennung von Abfällen erleichtern und das Recycling erschweren wird.

„Für Innovationen können wir nicht mehr lange auf die Politik warten, weil wir sonst den Anschluss verlieren“, sagt Mellen. Allerdings ist und bleibt das Schließen von Recyclingkreisläufen auf höchstem Niveau eine echte Herausforderung: Die Materialien aus der Gelben Tonne schwanken ständig in ihrer Zusammensetzung. Außerdem entwickelt die Industrie kontinuierlich neue und optimierte Verpackungen, die immer häufiger aus verschiedenen Stoffen bestehen. Solche Verbunde halten zwar Ware länger frisch und erleichtern das Handling. Gleichzeitig aber werden Sortierung und Aufarbeitung dadurch kniffliger. Für Mellen bedeutet das: „Wir können uns nicht auf dem ausruhen, was wir erreicht haben, sondern müssen uns ständig neuen Aufgaben stellen.“

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