Rohstoffbericht 2013: Recycling immer wichtiger
Deutschlands Abhängigkeit von Rohstoffimporten sinkt – vor allem durch konsequentes Recycling. Das dokumentiert der „Bericht zur Rohstoffsituation in Deutschland 2013“, den die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) jetzt vorgelegt hat. Demnach wurden im vergangenen Jahr mineralische Rohstoffe und Energierohstoffe im Wert von knapp 143 Milliarden Euro eingeführt. Das entspricht einem Minus von 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Zum ersten Mal hat Deutschland weniger für seine Rohstoffimporte gezahlt als im Vorjahr – mit Ausnahme des finanzkrisenbedingten Rückgangs 2009. Grund für diese Entwicklung ist den BGR-Experten zufolge die zunehmende Eigenversorgung der Industrie mit Sekundärrohstoffen. So betrug der Anteil an Recyclingrohstoffen in der deutschen Raffinade- und Rohstahlproduktion etwa 55 Prozent bei Aluminium, 42 Prozent bei Kupfer und 44 Prozent bei Rohstahl. Vor allem durch die Kreislaufführung von Metallrohstoffen sowie den Zukauf von Schrott und Abfällen (vorrangig aus der EU) habe Deutschland somit seine Importabhängigkeit deutlich reduzieren können.
Weitere Ergebnisse der Untersuchung:
- Im Jahr 2013 war Deutschland weiterhin der weltgrößte Braunkohle-Produzent
- Insgesamt wurden 192,9 Millionen Tonnen Braunkohle, Steinkohle und Erdöl, 10,7 Milliarden Kubikmeter Erdgas, 546 Millionen Tonnen mineralische Rohstoffe und 6,8 Millionen Tonnen Torf gefördert
- Der Wert der produzierten einheimischen Rohstoffe nahm im Vorjahresvergleich um 6,3 Prozent ab
- Bei den importierten Ressourcen lagen die Energierohstoffe vorn (70 Prozent der Einfuhren), Metallrohstoffe machten 28,8 Prozent aus, der Rest entfiel auf Nichtmetalle
Seit 1980 veröffentlicht die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe jährlich einen Bericht zur Rohstoffsituation in Deutschland. Ziel ist es, die Bundesregierung und die deutsche Wirtschaft über aktuelle Entwicklungen zur Rohstoffproduktion, den Außenhandel, die Preisentwicklung sowie den Verbrauch und die Versorgung Deutschlands mit mineralischen und Energierohstoffen zu informieren. (KR)
Verwandte Artikel
1. Deutsches Recycling-Know-how international gefragt
2. „Recycling funktioniert besser, als viele denken“ – Interview mit Dr.-Ing. Hartmut Pflaum
3. Ressourceneffizienz fördert Wirtschaftswachstum
(Foto: Goss Vitalij/fotolia.com)
Artikel drucken