KMU sollten „Wettbewerbsvorteil Ressourceneffizienz“ nutzen
Welche wirtschaftlichen Vorteile ergeben sich aus einem effizienten Materialeinsatz? Antworten und Denkansätze liefert das VDI Zentrum Ressourceneffizienz (VDI ZRE) in seiner aktualisierten Broschüre „Wettbewerbsvorteil Ressourceneffizienz“. Mit der Veröffentlichung will das VDI ZRE insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen einen Überblick über die Grundlagen, Voraussetzungen und Best Practices für Ressourceneffizienz verschaffen.
„Mit weniger Ressourceneinsatz mehr erreichen“ – diesem Grundprinzip folgen den Autoren zufolge alle Unternehmen, die Ressourceneffizienz erfolgreich in ihr Geschäftsmodell integrieren. Dabei orientieren sie sich an den vier Leitsätzen des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms:
- Ökologische Notwendigkeiten mit ökonomischen Chancen, Innovationsorientierung und sozialer Verantwortung verbinden.
- Globale Verantwortung als zentrale Orientierung der nationalen Ressourcenpolitik sehen.
- Nachhaltige Ressourcennutzung durch gesellschaftliche Orientierung auf qualitatives Wachstum langfristig sichern.
- Wirtschafts- und Produktionsweisen in Deutschland schrittweise von Primärrohstoffen unabhängig machen, die Kreislaufwirtschaft weiterentwickeln und ausbauen.
Wo stehen die kleinen und mittleren Unternehmen in puncto Ressourceneffizienz aktuell? Auch hier liefert die Broschüre mehrere Anhaltspunkte. Demnach zeigt eine Umfrage, dass derzeit rund 73 Prozent der KMU ihre Potenziale zur Materialersparnis noch nicht ausgeschöpft haben. Demgegenüber sind jedem zweiten Unternehmen Beispiele bekannt, in denen Ressourceneffizienz-Projekte zu Wettbewerbsvorteilen geführt haben.
Ressourceneffizienz gilt somit als attraktives Mittel, um die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken. Um wirklich zu greifen, muss das Prinzip jedoch im gesamten Produktlebensweg verankert werden, so das VDI ZRE. Sonst könnten negative Effekte die positiven überwiegen. Bei Smartphones oder anderen IT-Produkten ließe sich eine negative Klima- und Ressourcenbilanz beispielsweise nur verhindern, wenn verlängerte Lebenszyklen mit geschlossenen Rücknahmesystemen und einem technologisch anspruchsvollen Recycling verbunden werden.
„Produktbezogene Maßnahmen stellen meist den umfassendsten Ansatz zur Steigerung der Ressourceneffizienz dar“, so die Autoren. Denn hier würden bereits die meisten technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Eckpunkte festgelegt. „So werden beispielsweise durch die Auswahl der Rohstoffe im Entwicklungsprozess der Ressourceneinsatz in der Rohstoffgewinnung, Herstellungs- und Nutzungsphase konkretisiert und auch der Recycling- und Verwertungsprozess beeinflusst.“
Neben Praxisbeispielen aus Unternehmen informiert die Broschüre auch über Anlaufstellen für öffentliche Förder- und Unterstützungsprojekte. (KR)
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