18,5 Tonnen Abfall durch Cottbuser Karnevalisten
„Am Aschermittwoch ist alles vorbei“ – so lautet ein geflügelter Karnevalsspruch. Für die ALBA Cottbus GmbH gilt dieses Sprichwort jedoch vielmehr für den Karnevalssonntag. Denn sobald der „Zug der fröhlichen Leute“ durch die brandenburgische Stadt gezogen ist, müssen die Entsorgungsexperten die Straßen umgehend fit machen für den Stadtverkehr. Eine Aufgabe der ganz besonderen Art.
Rund 18,5 Tonnen Karnevalsabfälle sammelte ALBA in Cottbus im vergangenen Jahr ein – allen voran Pappen, Papier und Konfetti, aber auch zahllose Becher und Flaschen, die entlang des Zuges auf den Straßen und Gehwegen landen. Ähnliche Mengen erwarten die Abfallspezialisten auch am 11. Februar 2018. Doch die Entsorgungsmannschaft ist in Übung – seit 26 Jahren kümmert sich ALBA bereits im Auftrag der Stadt Cottbus um die Karnevalsabfälle.
Auch dieses Jahr sind wieder rund 30 Mitarbeiter mit einer wahren Armada an Reinigungsfahrzeugen im Einsatz. Drei Straßen- und drei Gehweg-Kehrmaschinen, zwei Transporter sowie je ein Container-, Press-, Service- und Einsatzleiter-Fahrzeug folgen dem Zug im Schritttempo. Zudem stehen am Ende der Strecke drei Container für die Verpackungsabfälle der Karnevalswagen bereit.
Eine der größten Herausforderungen für die Reinigungskräfte ist das hohe Tempo, mit dem sie arbeiten müssen. Schließlich gilt es, die Hauptverkehrsachsen in Cottbus schnellstmöglich für den Straßen- und öffentlichen Nahverkehr freizugeben. Dafür hat der Trupp inzwischen eine effiziente Routine entwickelt. Hinter dem letzten Zugwagen trägt erst ein Vorkommando alle sperrigen Abfälle zusammen und wirft sie in das Pressfahrzeug. Konfetti wird mit dem Laubbläser z.B. aus Grünanlagen herausgeblasen. Danach erfolgt die Reinigung mit den Kehrmaschinen. Am Ende werden die Abfälle ins Entsorgungszentrum der ALBA Lausitz GmbH gebracht, wo ihre umweltschonende Verwertung sichergestellt wird.
Trotz der anstrengenden Arbeit genießen die Entsorgungskräfte den Karneval – einige melden sich sogar freiwillig für den Einsatz. Nicht zuletzt, weil viele Feiernde auch nach Ende des Zuges stehen bleiben, um der blitzschnellen Reinigungsmannschaft bei der Arbeit zuzuschauen. Und um ihnen vielleicht sogar ein frisch gefangenes Blumensträußchen zuzustecken. (KR)
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