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17. April 2019 | Aktuelle Studie

Titandioxid: Einstufung würde Kreisläufe infrage stellen

Soll der Weißmacher Titandioxid als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft werden? Die Meinungen gehen auseinander – eine Entscheidung auf EU-Ebene wurde mehrfach vertagt. Fakten zum Thema liefert eine aktuelle Studie der Conversio Market & Strategy GmbH zu Titandioxid in Kunststoffen.1 Ein Gespräch mit dem geschäftsführenden Gesellschafter Christoph Lindner und Projektleiter Hendrik Beylage.

Die EU-Kommission plant Titandioxid als möglicherweise krebserzeugend einzustufen – die Industrie dagegen sieht keinen Grund dafür und hält strengere Grenzwerte für problematisch. Warum ist der Stoff so wichtig, etwa für die Kunststoffproduktion?

Titandioxid ist in der Kunststoffverarbeitung ein wichtiges Pigment, das sowohl optische als auch technische Charakteristika vereint. So werden beispielsweise das Aufhellungs­vermögen oder auch die Glanzeigenschaften durch Titandioxid-Beimengungen verbessert, und der Stoff kann als Schutz vor UV-Strahlung dienen. Es gibt kein alternatives Pigment, das die Eigenschaften von Titandioxid vollständig und auf einem ähnlichen Level substituieren kann.

Ihre Studie zu Titandioxid in Kunststoffen soll mehr Klarheit in die Diskussion um eine mögliche TiO2-Neubewertung bringen. Was ist – kurz gesagt – das wichtigste Ergebnis aus Ihrer Sicht?

Rund 50 Prozent aller Produkte, die wir untersucht haben, weisen einen Titandioxid-Anteil von über einem Prozent auf. Sie alle wären damit von der Einstufung betroffen; das wäre ein massiver Eingriff in die heutige Produktstruktur. Zur Veranschaulichung: Fast 150.000 Tonnen Titandioxid fließen in Deutschland in etwas mehr als 14 Millionen Tonnen Kunststoffprodukte ein. Der Stoff ist heute in etwa 75 Prozent aller Kunststoffanwendungen enthalten. Vor allem sprechen wir hier über die Bereichen Bau – etwa Fensterprofile – und Verpackungen.

Was genau wurde untersucht und welche Methodik liegt der Studie zugrunde?

Ausgangsbasis für die Berechnungen der Anteile von Titandioxid in einzelnen Kunststoffapplikationen war eine Modellerstellung für die wesentlichen Bereiche Verpackungen, Bau, Elektro/Elektronik usw. Für die Titandioxidberechnungen wurden weitere Applikationsebenen und einzelne Produktuntergruppen definiert, welche anschließend im Rahmen einer Expertenbefragung mit insgesamt ca. 50 Unternehmen mit Informationen zu Titandioxidgehalten sowohl in der Kunststoffverarbeitung als auch im Abfallmanagement ergänzt wurden.

Welche Auswirkungen hätte eine Einstufung als möglicherweise krebserzeugend für die Kunststoffindustrie?

Die vollständigen Auswirkungen einer Einstufung von Titandioxid als „möglicherweise krebserzeugend“ sind noch nicht wirklich abschätzbar. Aktuell wird insbesondere das Gefährdungspotenzial auf den Menschen durch die Aufnahme lungengängiger Partikelgrößen von Titandioxid diskutiert (Staubentwicklung). In einer Kunststoffmatrix eingebettet ist Titandioxid inert und es werden keinerlei Stäube freigesetzt. Betroffen wären folglich vor allem jene Verarbeitungsschritte, bei denen Titandioxidstäube freigesetzt werden.

Von neuen gesetzlichen Vorgaben wäre der gesamte Produktlebenszyklus betroffen – von der Herstellung bis zum Recycling. Welche Ergebnisse liefert Ihre Studie im Hinblick auf den Kunststoffkreislauf?

Es wären sowohl die Titandioxid-produzierenden Unternehmen betroffen als auch Chemie-Unternehmen sowie Kunststofferzeuger und große Kunststoffverarbeiter, die Titandioxid als pulvriges, trockenes Pigment in der Produktion einsetzen. Darüber hinaus wären aber auch Kunststoffrecycler betroffen, die durch mechanische Bearbeitungsschritte wie beispielsweise Schreddern oder Mahlen (titandioxidhaltige) Kunststoffabfälle aufbereiten und recyceln. Eine „Verkapselung“ der Prozessschritte wurde seitens der betroffenen Unternehmen als ein mögliches Ausgangsszenario beschrieben. Aber auch schon heute werden in nahezu allen Unternehmen Arbeitsschutzmaßnahmen ergriffen, wie beispielsweise das Tragen von Schutzkleidung und Atemschutzmasken sowie die Nutzung von Abluftsystemen mit entsprechenden Filteranlagen. Abhängig vom Umfang einer möglichen Einstufung von Titandioxid wären aber noch weitaus umfangreichere Folgen, beispielsweise auf die Entsorgung titandioxidhaltiger Kunststoffabfälle, zu erwarten.

Wenn es durch die Pläne der EU-Kommission zu Einschränkungen beim werkstofflichen Recycling kommen sollte – wie passt das dann mit der EU-Kunststoffstrategie zusammen?

Beim werkstofflichen Recycling von Kunststoffen würde es zu erheblichen Einschränkungen kommen. Der zum Beispiel aktuell sehr gut funktionierende Recyclingkreislauf für PVC-Fensterprofile wäre mit einer möglichen Einstufung von Titandioxid als krebserzeugend so nicht mehr möglich, folglich wären auch die EU-Recyclingziele nicht mehr realisierbar. Denn im Falle einer Einstufung könnten alle Kunststoffabfallströme, die mehr als ein Prozent Titandioxid enthalten, insbesondere aus dem Bau- und Abbruchbereich, zu gefährlichem Abfall werden.

Bei allen berechtigten Interessen der Kunststoffindustrie und Recyclingwirtschaft – die Gesundheit der Menschen hat Priorität. Gibt es Belege dafür, dass Titandioxid nicht krebserregend ist?

Grundsätzlich ist Titandioxid kein gefährlicher Stoff und – eingebettet in eine Kunststoffmatrix – nicht krebserregend. Anorganischen Partikel können jedoch bei einer mechanischen Bearbeitung über die Atemwege aufgenommen werden und sich im Körper anreichern. Diese Folgen lassen sich aber vermutlich mit allen anorganischen Stoffen unterhalb einer bestimmten Partikelgröße reproduzieren. (KTH)

1 Die Studie wurde im Auftrag von PlasticsEurope Deutschland e.V., AGPU – Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V., BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V., BKV GmbH, bvse –Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., GKV – Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V. und VDMI – Verband der Mineralfarben- industrie e.V. durch die Conversio Market & Strategy GmbH erstellt.

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(Foto: SusaZoom/fotolia.com)

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