30 Millionen Euro für die Forschung zum Batterie-Recycling
Deutschland als Standort für Batterieforschung ausbauen und die Zukunft im Bereich Elektromobilität nachhaltig mitgestalten – um dieses Ziel zu erreichen, investiert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) weitere 100 Millionen Euro. Als Teil des Dachkonzepts „Forschungsfabrik Batterie“ sollen vier neue Kompetenzcluster dazu beitragen, „die Batterieforschung in Deutschland entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu stärken“, teilte das BMBF im Juli 2020 mit. Fast ein Drittel der Fördermittel, rund 30 Millionen Euro, fließen danach in die Arbeit des Clusters „greenBatt“, das sich mit dem Recycling von Batterien beschäftigt. Das Experten-Netzwerk aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen setzt sich mit der systematischen Gestaltung des Batterielebenszyklus auseinander, entwickelt Recyclingtechnologien weiter und untersucht, wie zurückgewonnene Materialien in die Batteriezellproduktion integriert werden können.
Stand heute gehen noch zu große Mengen an Batterien dem Wertstoffkreislauf verloren. Die Sammelquote der Gerätebatterien, die ins Recycling gehen, lag 2019 bei 52,2 Prozent. Dies geht aus den Erfolgskontrollberichten der fünf Batterierücknahmesysteme hervor. Die Systeme erfüllen zwar die gesetzliche Mindestsammelquote von 45 Prozent; von den insgesamt rund 56.000 in Verkehr gebrachten Gerätealtbatterien wird jedoch weiterhin fast die Hälfte nicht erfasst und einer fachgerechten Verwertung zugeführt. So gehen wichtige Recyclingrohstoffe wie Nickel, Kobalt oder Kupfer verloren. Und die Nachfrage nach Batterietechnologie wächst. Die Global Battery Alliance des World Economic Forum WEF rechnet mit einer Verzehnfachung der Antriebs- und Speicherbatterien innerhalb der nächsten zehn Jahre. Dabei werden Lithium-Ionen-Akkus den größten Anteil ausmachen. Im letzten Jahr war jedoch die Menge der zurückgenommenen Lithium-Batterien verschwindend gering – nur rund 14 Prozent der verkauften Batterien wurden gesammelt und recycelt.
Einer der Gründe dafür ist, dass viele Verbraucher ausgediente Akkus und Batterien falsch entsorgen. Und das kann im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich werden. Bei einer unsachgemäßen Entsorgung im Hausmüll kommt es bei Lithium-Ionen-Akkus schnell zu Kurzschlüssen. Immer häufiger sind sie die Ursache für Brände in Entsorgungsfahrzeugen, Betriebshöfen und Sortieranlagen. Mit der Ende Juli gestarteten Kampagne „Brennpunkt: Batterie“ möchte der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser-, und Rohstoffwirtschaft e.V. Verbraucher daher über die Gefahren durch falsch entsorgte Lithium-Ionen-Batterien aufklären und für den richtigen Umgang mit den Energieträgern werben. Für mehr Achtsamkeit sorgt dabei unter anderem eine Aufkleberaktion: In ganz Deutschland sollen an möglichst vielen Abfallbehältern Warnsticker angebracht werden, die auf Gefahren hinweisen und die richtige Entsorgung von Batterien erleichtern.
Weitere Informationen unter: www.brennpunkt-batterie.de
Quellen:
> Bundesministerium für Bildung und Forschung
> EUWID-Artikel vom 26. Juni 2020
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