Voller Recycling-Einsatz rund um die Uhr
Industrie und Abfallwirtschaft arbeiten erfolgreich Hand in Hand – das zeigen Großprojekte wie die Abstellung der Erdölraffinerie PCK in Schwedt auf eindrucksvolle Weise: Während die Anlage vom TÜV überprüft, gewartet und in Stand gesetzt wurde, sorgten die Spezialisten der ALBA Uckermark GmbH im Frühjahr 2019 vier Wochen lang rund um die Uhr für die fachgerechte Abfallentsorgung und stellten allein 1.400 Tonnen Metallschrott für das Recycling bereit.
Hier geht es grundsätzlich um große Dimensionen: Rund zwölf Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr verarbeitet die PCK-Raffinerie in Schwedt an der Oder und versorgt unter anderem Berlin mit Benzin, Diesel und Heizöl. Alle drei Jahre steht die Anlage für kurze Zeit still. Die Revision ist ein Megaprojekt – auch für die Entsorgungspartner der ALBA Uckermark GmbH. „Wer in dieser Zeit auf das Gelände fährt, kommt aus dem Staunen gar nicht mehr raus“, sagt Uwe Hellwig, Projektleiter im Rahmen der „Abstellung 2019“ und bei der ALBA Uckermark für die Kundenberatung zuständig.
Logistische Meisterleistung
Mehr als 100 Kräne schwenkten in den Wochen vor Ostern ihre Riesenarme auf der Großbaustelle. Neben den 1.100 regulären PCK-Beschäftigten waren rund 3.700 Mitarbeiter von Partnerfirmen im Einsatz, um die Anlage zu warten, Reparaturarbeiten durchzuführen und die gesamte Logistik am Laufen zu halten. Für das Team der ALBA Uckermark bedeutete der diesjährige „Stillstand“ Dauerbetrieb im Dreischicht-System: Insgesamt stellten die Mitarbeiter 139 Container für Schrott, Gewerbeabfälle und Hausmüll auf und leerten sie zwischen dem 22. März und 23. April 513 Mal. Dazu zählten allein 314 Abroll- und Absetzbehälter mit ca. 1.400 Tonnen Schrott. Tausende von Rohren, Stahlträgern und anderen Industriebauteilen wurden zunächst von Ölresten befreit und dann auf dem nahegelegenen ALBA-Schrottplatz sortiert, zerkleinert und für die Wiederverwertung im Stahlwerk vorbereitet. Zudem wurden ca. 450 m³ Dämmwolle in 22 Containerzügen abtransportiert und aus dem Abriss sowie der Rekonstruktion der riesigen Kühltürme rund 2.500 m³ Kunststoffe erfasst, zu Ballen gepresst und für die Entsorgung bereitgestellt.
Eingespieltes Team
Für die ALBA Uckermark war es nicht das erste Großprojekt dieser Art. Dennoch sei die Zeit der Abstellung jedes Mal „ein echtes Highlight für alle Beteiligten“, sagt Geschäftsführer Peter Keller. Bereits seit 1993 verbindet sein Unternehmen und die PCK-Raffinerie in Schwedt eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Und so bleibt auch nach dem offiziellen Projektende weiterhin viel zu tun: „Die Aufräumarbeiten sind noch lange nicht abgeschlossen“, sagt Keller. „Neben der regulären abfalltechnischen Betreuung der Anlage wird uns diese Maßnahme wohl noch bis Ende des Jahres beschäftigen.“ (KTH)
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(Foto: ALBA Group)
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