17 Eckpunkte – Bundesregierung präsentiert neue Rohstoffstrategie
Elektromobilität, Energiewende, Digitalisierung – die Schlüsseltechnologien der Zukunft verändern den Bedarf an Rohstoffen. Insbesondere die Nachfrage nach mineralischen Rohstoffen wie Lithium oder Seltenen Erden wird nach Ansicht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) in den kommenden Jahren stark ansteigen. Vor diesem Hintergrund hat die Bundesregierung am 15. Januar 2020 eine neue Rohstoffstrategie verabschiedet. Mit 17 konkreten Maßnahmen will sie „die Unternehmen bei einer sicheren, verantwortungsvollen und nachhaltigen Rohstoffversorgung unterstützen“. Nicht zuletzt soll ein effizienterer Umgang mit den vorhandenen Ressourcen dazu beitragen, möglichst wenig Primärrohstoffe zu verbrauchen und damit die Umwelt und das Klima zu entlasten.
Rohstoffquelle Recycling
Das Maßnahmenpaket ist eine Neuauflage der Rohstoffstrategie aus dem Jahr 2010. Unter anderem will die Bundesregierung jetzt verstärkt Forschungs- und Entwicklungsprojekte in den Bereichen Aufbereitungstechnik und Metallurgie anstoßen, um komplexe Recyclingprozesse zu optimieren. Ein weiterer neuer Ansatz ist die Einrichtung eines „Runden Tischs“ mit dem Ziel, gemeinsam mit der Wirtschaft den Einsatz von Recyclingrohstoffen zu erhöhen. „Das Recycling und die Nutzung von mineralischen Sekundärrohstoffen mindern nicht nur die Importabhängigkeit, sondern leisten einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu geschlossenen Rohstoffkreisläufen“, heißt es in dem Papier des BMWi.
Wettbewerbsfähigkeit stärken
Wie stark die deutsche Wirtschaft von Rohstoffimporten abhängt, verdeutlichen die Zahlen des BMWi: So hat Deutschland im Jahr 2017 Rohstoffe im Wert von knapp 12 Milliarden Euro produziert – eingeführt wurden im selben Jahr Rohstoffe für rund 162 Milliarden Euro. Nach einer Analyse der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), die auch an der Rohstoffstrategie der Bundesregierung beteiligt ist, steht China im internationalen Vergleich nach wie vor an der Spitze bei der Förderung mineralischer Rohstoffe. In der „Gesamtbewertung“, die neben dem Bergbau auch die Verarbeitung und Veredelung sowie die insgesamt vorhandenen Ressourcen berücksichtigt, liegt Deutschland auf Platz 18 der wichtigsten Rohstoffnationen.
Die neue Rohstoffstrategie der Bundesregierung zahlt nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier auf die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts ein: „So stärken wir die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie und tragen dazu bei, Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Deutschland zu erhalten.“ (kth)
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
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