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9. Juni 2021 | Fraunhofer UMSICHT und Ökopol warnen vor Plastikeinträgen in der Landwirtschaft

An Boden gutmachen

Kunststoffe sind überall – auch dort, wo sie nicht hingehören. Das gilt für die Weltmeere, aber genauso für Äcker und Felder. Eine Ende Mai der Presse vorgestellte Studie warnt: Die landwirtschaftlichen Anbauflächen in Deutschland werden durch Kunststoffeinträge nicht nur ökologisch belastet, sondern auch wirtschaftlich entwertet. Die Autoren von Fraunhofer UMSICHT und dem Ökopol Institut fordern höhere Recyclingquoten für Plastik in der Landwirtschaft, zudem mehr Aufmerksamkeit für ein bisher wenig beachtetes Problem. „Das Thema gehört auf die politische Agenda.“

Gewächshäuser, Minitunnel und Mulchfolien, Pflanzhilfen, Palisaden, Klammern, Schilder und Garne, Blumentöpfe, Pflanzcontainer und Trays, Bodenverbesserer oder plastikumhülltes Saatgut und Düngemittel  – die Liste der Kunststoffprodukte in der Landwirtschaft ist ein Fass ohne Boden. Der Sektor verbraucht ca. 1,1 Millionen Tonnen Kunststoffe pro Jahr. Rein rechnerisch kommen damit auf jeden Betrieb 4,3 Tonnen.

Davon bleibt einiges Jahr für Jahr auf Feld und Acker zurück: durch Verwehung und Verwitterung, durch Materialversagen, Vandalismus und Nachlässigkeit, teilweise – bei Hilfsstoffen oder Dünger – auch gewollt. Die Menge reicht von 10 Gramm bis einigen Hundert Kilo je nach Anwendung. Durchschnittlich landet auf einem Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche jährlich schätzungsweise ein Kilo Plastik. „Das hat sowohl ökologische als auch enorme wirtschaftliche Folgen“, sagt Jürgen Bertling, Experte für Nachhaltigkeit am Fraunhofer Institut für Umwelt-, Sicherheits-und Energietechnik (UMSICHT).

Dünne Datenlage über Plastik im Acker

UMSICHT und das Ökopol-Institut haben erstmals zusammengetragen, was über Kunststoffemissionen in landwirtschaftliche Flächen bekannt ist. Ergebnis: erstaunlich wenig. Für die Studie „Kunststoffe in der Umwelt: Emissionen in landwirtschaftlich genutzte Böden“ haben die Autoren vorhandene Daten ausgewertet und die Kunststoffmengen je nach Anwendung mit einer geschätzten Freisetzungsrate multipliziert. Daraus errechnen sich Gesamtemissionen von 19.055 Tonnen pro Jahr. Rund ein Fünftel sind direkte Emissionen, z.B. durch Hilfsstoffe und Bodenverbesserer, durch verwitterte Folien, verwehte Netze und Garne. Der große Rest stammt von Quellen außerhalb der landwirtschaftlichen Praxis. Der dominierende Eintragspfad sind Klärschlämme und andere organische Dünger, gefolgt von Littering.

Die Umweltwirkungen von Kunststoffen im Acker sind weitgehend unbekannt. Es gibt laut Bertling Hinweise darauf, dass sie negative Wirkungen auf Lebensgemeinschaften im Boden haben und bestimmte Inhaltsstoffe durch Organismen aufgenommen werden.

Durch Emissionen droht wirtschaftliche Entwertung

Ein Problem sehen die Autoren vor allem darin, dass die Störstoffe aus dem Boden nicht rückholbar sind, die Belastung wächst also von Jahr zu Jahr. Dadurch werden landwirtschaftliche Flächen unaufhaltsam entwertet. Die Autoren ziehen einen Vergleich: Kompost und Gärreste gelten bei einem Störstoffanteil von über 0,1 Prozent als nicht mehr vermarktbar. Auf den Boden übertragen heißt das: „Innerhalb von wenigen Jahren kann es zu einer wirtschaftlichen Entwertung von vielen Anbauflächen kommen,“ warnt Bertling.

Was zu tun ist, liegt auf der Hand: So viel Kunststoff wie möglich aus der landwirtschaftlichen Anwendung wieder zurückholen und verwerten. Das werkstoffliche Recycling muss deutlich verbessert und gesteigert werden, das spart Ressourcen und erhöht die Wertschätzung des Materials beim Anwender. Kunststoffprodukte in der Landwirtschaft enthalten zwar heute schon relativ hohe Rezyklatanteile. Laut Stoffstromstudie von 2019 der Conversio Market & Strategy GmbH liegt der Anteil bei 36,5 Prozent. Dennoch gibt es z.B. bei dickeren Folien, Pflanzhilfen und Pflanzcontainern noch Potenzial für den Einsatz von Rezyklaten.

Politik hat Problem bisher übersehen

Kleinteilige Produkte, empfehlen die Autoren, sollten so eingefärbt und gestaltet werden, dass sie nach Gebrauch leicht zurückzuholen und einzusammeln sind. Wo das nicht möglich ist, müsse das verwendete Polymer im Boden innerhalb von einigen Jahren restlos biologisch abbaubar sein. Außerdem sollten die Grenzwerte für Fremdstoffe in Kompost, Gärresten, Düngemitteln und Klärschlämmen herabgesetzt werden. Nicht zuletzt gehört zum Gesamtbild die Entwicklung von geeigneten Messmethoden, um die Vielzahl an Plastiksorten in einer komplexen Umgebung wie Boden überhaupt finden und bestimmen zu können.

Es brauche eine politische Gesamtstrategie für Kunststoffe, die das wichtige Medium Boden als wachsende Plastik-Senke berücksichtigt. Bertling: „Das Thema muss dringend auf die politische Agenda“. Die Studie macht auch deutlich, dass ein Verzicht auf Kunststoff in der Landwirtschaft nicht unbedingt die bessere Lösung ist. Beispielsweise dann nicht, wenn sich dadurch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln erhöht oder für den Anbau mehr Energie aufgewendet werden muss. Bertling: „Wir wollen nicht die Kunststoffe reduzieren, sondern die Emissionen.“ (Christa Friedl)

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(Foto: Phoderstock – stock.adobe.com)

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