70 Prozent Einsparpotenzial bei fossilen Rohstoffen bis 2050
Laut Umweltbundesamt könnten bis zum Jahr 2050 70 Prozent der noch in 2010 konsumierten Primärrohstoffe eingespart werden. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Wege in eine ressourcenschonende Treibhausgasneutralität – RESCUE“. Darin werden sechs mögliche Szenarien hin zu einer treibhausgasneutralen Zukunft vorgestellt. Das „GreenSupreme-Szenario“ bündelt die effektivsten Maßnahmen in Richtung Treibhausgasneutralität und Ressourcenschutz und ist damit das ambitionierteste der sechs. Eine wichtige Maßnahme für mehr Ressourcenschutz ist, laut der Studie, unter anderem ein deutlich höherer Einsatz von Recyclingrohstoffen.
Höherer Anteil an Recyclingrohstoffen
Die Studie analysiert zunächst die Lage im Rohstoffsektor und verdeutlicht damit den dringenden Handlungsbedarf: So betrug der Anteil von Recyclingrohstoffen am gesamtdeutschen Materialkonsum im Jahr 2010 lediglich knapp über 10 Prozent. Im Falle eines „GreenSupreme“-Szenarios könnte der Anteil im Jahr 2050 bereits 33 Prozent betragen. Und das bei einem deutlich niedrigeren Verbrauch (etwa die Hälfte des Verbrauchs im Vergleich zu 2010) von Rohstoffen insgesamt. Die Autoren der Studie ergänzen, der Einsatz von Recyclingrohstoffen sei Indikator für die Zirkularität der deutschen Wirtschaft und kommen zu dem Schluss: „Die Ergebnisse der Auswertung zeigen, dass Deutschland unter Annahme sehr ambitionierter Recyclingvorgaben weltweit und reduzierter Nachfrage nach Materialien ein sehr viel höheres Maß an Zirkularität im Jahr 2050 erreichen kann.“
Forderung nach Rezyklateinsatzquote
Einen konsequenten und flächendeckenden Einsatz von Recyclingrohstoffen in Deutschland fordert auch eine breite Koalition aus Wirtschaft, Forschung und Umweltverbänden, darunter unter anderem der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE). Im Oktober, nach Veröffentlichung der Klimaschutzpläne der Bundesregierung, sprach sich das Bündnis für eine verpflichtende Rezyklateinsatzquote von mindestens 15 Prozent aus und wies dabei auf den direkten Zusammenhang von Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft hin. Die RESCUE-Studie des Umweltbundesamtes bestätigt diesen Zusammenhang und erkennt somit ebenfalls das Klimaschutzpotenzial einer zirkulären Wirtschaft. (JH)
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