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24. September 2020 | Neues SRU-Mitglied im Interview

Prof. Christina Dornack: Anreize für mehr Recycling nötig

Deutschland muss wegkommen von der ständigen Ressourcenentnahme aus der Natur hin zu einer Kreislaufwirtschaft, in der Recyclingprodukte als Rohstoffe eingesetzt werden. Das fordert Prof. Dr. Christina Dornack. Die Direktorin am Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft der Technischen Universität Dresden wurde im Juni 2020 in den Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) berufen. Im recyclingnews-Interview spricht sie sich auch für Rezyklatquoten und eine mögliche Besteuerung von Primärrohstoffen aus, um funktionierende Recylingrohstoffmärkte aufzubauen.

Sie forschen zur Abfall- und Kreislaufwirtschaft, wo liegt aktuell der besondere Fokus Ihres Instituts?

Prof. Christina Dornack: Die TU Dresden hat deutschlandweit den einzigen eigenständigen Masterstudiengang Abfallwirtschaft und Altlasten. Unter anderem gehen wir derzeit der Frage nach, wie sich aus mineralischen Baustoffen zertifizierte, qualitätsgesicherte Recyclingbaustoffe herstellen lassen, sodass deren Akzeptanz steigt und sie verstärkt in Ausschreibungen gerade auch der öffentlichen Hand berücksichtigt werden. Darüber hinaus beschäftigen wir uns mit innovativen Verfahren zum Nährstoffrecycling, also der Rückgewinnung von Stickstoff und Phosphor aus organischen Abfallstoffen bzw. Klärschlamm-Aschen. Dies gewinnt zunehmend an Bedeutung, weil insbesondere Phosphor von der Europäischen Union als kritischer Rohstoff klassifiziert wurde.

Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist das Kunststoffrecycling. Wir untersuchen, wie sich möglichst viel recyclingfähiges Material aus Post-Consumer-Kunststoffen zurückzugewinnen lässt. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Produktverantwortung. Hier geben wir Empfehlungen, wie ein Produkt auszusehen hat, damit es möglichst gut recyclingfähig ist. 

In der Corona-Pandemie gibt es die Tendenz, Umweltthemen auf die lange Bank zu schieben oder ganz zu vertagen. Wie sehen Sie diese Entwicklung?

Prof. Christina Dornack: Das sehe ich nicht so. Gerade erst hat ja die EU-Kommission bekanntgegeben, ihre Klimaschutzziele zu verschärfen, was übrigens von vielen internationalen Unternehmen unterstützt wird. Gleichzeitig bietet die Corona-Pandemie die Chance, einige Entwicklungen gerade zu rücken. Beispiel Verpackungen: Wurden sie zuvor fast ausschließlich als überflüssiges Übel angesehen, rückt jetzt wieder ihre eigentliche Funktion in den Vordergrund – vom Produktschutz über die Haltbarkeit und Versorgungssicherheit bis zu Hygienefragen. Das bedeutet nicht, dass sich die Probleme in Luft aufgelöst hätten. Mikroplastik, Vermüllung der Meere und hoher Ressourcenverbrauch sind weiterhin wichtige Fragen – aber der Blick öffnet sich. Und damit auch das Verständnis dafür, dass Kreislaufwirtschaft nicht im Alleingang zu erreichen ist, sondern dass wir alle Akteure mit ihren jeweiligen Sichtweisen ins Boot holen müssen. Das halte ich für eine positive Entwicklung.

In seinem aktuellen Gutachten zu Kreislaufwirtschaft stellt der SRU fest, dass wir von einer echten Kreislaufwirtschaft noch weit entfernt sind. Wie kann es gelingen, den Umbau von einer linearen zu einer zirkulären Wirtschaftsweise zu forcieren?

Prof. Christina Dornack: Wir müssen wegkommen von der permanenten Ressourcenentnahme aus der Natur hin zu einer Kreislaufwirtschaft, in der Recyclingprodukte als Rohstoffe eingesetzt und Produkte zugleich von vornherein recyclingfähig gestaltet werden. Das ist bei Metallen, die ohne Qualitätseinbußen immer wieder verwertet werden können, sicher einfacher als bei Kunststoffen, die vielfach ihre Produkteigenschaften im Recyclingprozess verändern.

Ein entscheidender Hebel ist aus meiner Sicht die Produktverantwortung. Hier müssen wir ansetzen und dafür sorgen, dass sich derjenige, der ein Produkt herstellt und in Verkehr bringt, auch mit dessen Lebensende beschäftigt. Dieses Prinzip ist zwar langem im Kreislaufwirtschaftsgesetz verankert, aber die Realität sieht häufig anders aus.Das erleben wir ganz konkret, wenn wir in die Produktgestaltung involviert sind. Da sind wir dann oft die Spielverderber und machen Produktdesignern einen Strich durch die Rechnung, weil sich vielversprechende Materialien einfach nicht vernünftig recyceln lassen. Wir müssen erreichen, dass Unternehmen ihre Produktverantwortung auch leben und in die Tat umsetzen. Sinnvoll wären etwa Anreizsysteme, aber auch eine Besteuerung von Primärrohstoffen.

Im Rahmen ihres neuen Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft erwägt die EU-Kommission verbindliche Vorgaben, was den Rezyklatgehalt in Verpackungen und anderen Produkten angeht. Wie stehen Sie zu dem Vorschlag, feste Rezyklatquoten bei Kunststoffen einzuführen?

Prof. Christina Dornack: Für mich ist das ein Schritt in die richtige Richtung. Bislang wurden ja ausschließlich Recyclingquoten vorgegeben. Das hat dazu geführt, dass Verwerter vielfach Rezyklate hergestellt haben, für die es keine Abnehmer gibt. Demgegenüber könnte eine Rezyklatquote wichtige Impulse geben, um funktionierende Absatzmärkte für Recyclingrohstoffe zu etablieren.

In der Corona-Pandemie ist der Ölpreis auf einen historischen Tiefstand gefallen, was Primärkunststoffen massive Preisvorteile gegenüber Rezyklaten verschafft. Brauchen wir hier konjunkturstützende Maßnahmen für das Kunststoffrecycling?

Prof. Christina Dornack: Ich bin da ambivalent. Zum einen müssen wir die Verhältnismäßigkeit im Blick behalten. Es gibt neben Kunststoffen und Verpackungen weitere Problemfelder, die in ihren Umweltauswirkungen deutlich gravierender sind. Auf der anderen Seite hat das Kunststoffrecycling eine wichtige Vorbildfunktion für viele andere, schwierige Stoffströme. Die hier erreichten Fortschritte belegen eindrücklich, dass Kreislaufwirtschaft funktioniert und sich lohnt. Mindestquoten für Recyclingrohstoffe oder eine Besteuerung von Primärrohstoffen würden hier sicherlich dem Recycling und der Kreislaufwirtschaft auf die Sprünge helfen.

Im Juni wurden Sie in den Sachverständigenrat für Umweltfragen berufen. Welche Impulse wollen Sie in diesem Gremium setzen?

Prof. Christina Dornack: Zunächst einmal betrachte ich es als große Chance, meine Perspektive in den Sachverständigenrat für Umweltfragen einzubringen und der Kreislaufwirtschaft so zu noch mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen. Was meinen möglichen Beitrag im Einzelnen betrifft, da sind wir noch in der Diskussion, der ich ungern vorgreifen würde. Was ich aber schon sagen kann: Auch im SRU werde ich für mich mehr Produktverantwortung stark machen.  

Liebe Frau Prof. Dornack, vielen Dank für das Gespräch. (SB)

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(Foto: privat)

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