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29. April 2020 | Forschungsprojekt BauCycle zieht positive Bilanz

Bauschutt optisch sortieren – und knappen Bausand ersetzen

Es ist die mit Abstand größte Abfallfraktion. Jährlich fallen in Deutschland mehr als 200 Millionen Tonnen Bau- und Abbruchabfälle an. Durch eine konsequente Rückführung in den Wirtschaftskreislauf ließen sich Primärrohstoffe wie Natursteine, Kies und vor allem Sand in erheblichem Umfang substituieren. Doch ein hochwertiges Recycling auf Produktniveau findet derzeit nur für etwa fünf Prozent des Materials statt. Der größte Teil landet durch Downcycling im Unterbau von Straßen oder direkt auf der Deponie. Im Forschungsprojekt BauCycle haben jetzt vier Fraunhofer-Institute ihr Know-how gebündelt und erstmals ganzheitliche Verwertungsstrategien für feinkörnigen Bauschutt entwickelt, der bislang völlig ungenutzt auf Deponien abgelagert wird.

Der Baubranche geht der Sand aus. In den vergangenen Jahren ist die weltweite Nachfrage nach dem Rohstoff rasant gestiegen. Allein für die jährliche Produktion von rund 50 Millionen Kubikmetern Beton werden hierzulande etwa 32 Millionen Tonnen Bausand benötigt – umgerechnet auf einen Kilometer Autobahn sind das 30.000 Tonnen. „Ein nachhaltiges Wachstum der Baubranche kann auf Dauer nur gelingen, wenn Recyclingkonzepte bereitstehen, die natürliche Rohstoffvorkommen schonen und alternative Rohstoffquellen nutzbar machen“, so Jochen Nühlen, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT. Dieser Aufgabe widmete sich das Verbundprojekt „BauCycle“, an dem neben dem Fraunhofer-Institut UMSICHT auch die Fraunhofer-Institute für Bauphysik (IBP), für Materialfluss und Logistik (IML) sowie für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) beteiligt waren. „Das Besondere an dem Projekt war der interdisziplinäre und ganzheitliche Ansatz. Im Verbund haben wir erstmals alle Aspekte bei der Verwertung von mineralischen Baustoffen aus Abbruchmaterialien betrachtet – angefangen bei der Sortierung über die Baustoffforschung bis zur Vermarktung von Recyclingprodukten“, sagt Jochen Nühlen.

Feinkörniger Bauschutt im Fokus

Dabei haben die Wissenschaftler ihr Augenmerk auf eine Abfallfraktion gelegt, die bislang kaum beachtet wurde – feinkörnigen Bauschutt. Der Anteil von Bauschutt kleiner als 2 Millimeter macht jährlich eine Menge von ca. 5 Millionen Tonnen aus. Für diese Feinfraktionen existieren derzeit keine hochwertigen Verwertungswege. Aufgrund ihrer heterogenen Zusammensetzung werden sie nahezu ausnahmslos auf Bauschuttdeponien entsorgt – was die ohnehin begrenzten Deponiekapazitäten weiter verknappt.

Optische Schüttgutsortierung

Die größte Herausforderung bestand in der Sortierung des feinkörnigen Bauschutts, um dessen Hauptbestandteile Beton, Ziegel, Kalksandstein und Gips voneinander zu trennen. Mit herkömmlicher Farbkameratechnik sind die einzelnen Bestandteile nicht unterscheidbar. Doch mittels einer Hyperspektralkamera gelang es, die einzelnen Partikel anhand ihrer physikalisch-chemischen Eigenschaften optisch voneinander zu unterscheiden und aus dem Materialstrom herauszuschleusen. So konnte in den jeweiligen Stoffgruppen eine Reinheit von rund 99,5 Prozent erzielt werden.

Porenbeton mit 30-Prozent-Rezyklatanteil

Parallel dazu arbeiteten die Wissenschaftler an Produktmustern und Rezepturen für Recyclingrohstoffe. Großes Potenzial hat etwa ein Porenbetonstein, in dem der Primärrohstoff Sand zu 30 Prozent durch das gewonnene, feinkörnige Bauschuttmaterial ersetzt werden konnte. Darüber hinaus wurde ein Akustikputz mit schallabsorbierenden Eigenschaften entwickelt. Er besitzt einen Rezyklat-Anteil von 60 Massen-Prozent und weist eine mit marktüblichen Produkten vergleichbare Qualität auf. Die entwickelten Produktmuster wurden einer Nachhaltigkeitsbewertung unterzogen und erlebten ihre Weltpremiere 2019 auf der Branchenleitmesse BAU in München.

Neue Absatzmärkte für Recyclingrohstoffe

Auch über mögliche Vertriebsstrategien der Recyclingsrohstoffe haben sich die Wissenschafter Gedanken gemacht. Innerhalb einer Simulation wurde eine digitale Marktplattform konzipiert, über die Material-Erzeuger und -Verbraucher vernetzt, Recyclingkreisläufe geschlossen und Bauschuttfraktionen gehandelt werden können. „Wir konnten im Projekt zeigen, dass eine Sortierung und Vermarktung mit der schwierigen Fraktion des feinkörnigen Bauschutts möglich ist. Im Umkehrschluss ist ableitbar, dass auch gröberes Material aus technischer Sicht weiter in seine Bestandteile sortierbar ist“, so Jochen Nühlen. Optische Sortiertechnologien, wie sie bei der Sortierung von Kunststoffabfällen bereits erfolgreich eingesetzt werden, könnten dabei helfen, die benötigten Qualitäten zu sichern und auch die notwendige Akzeptanz für Recyclingbaustoffe zu schaffen. Aus Bauschutt, das heute faktisch keinen Marktwert besitzt, könnten so qualitätsgesicherte und zertifizierte Baustoffe entstehen. Einen Haken gibt es aber. Einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft im Bausektor stehen die derzeit unsicheren, europaweit uneinheitlichen rechtlichen Rahmenbedingungen zur Verwendung von Recyclingbaustoffen entgegen. Auch wann die deutsche Mantelverordnung verabschiedet wird, steht in den Sternen. Doch davon lassen sich die Wissenschaftler der Fraunhofer-Institute nicht beirren. Aufbauend auf den Erkenntnissen des BauCycle-Projekts wurden zahlreiche Folgeprojekte initiiert, um das gigantische anthropogene Rohstofflager in Gebäuden und Infrastruktur besser zu nutzen und einen Beitrag zu nachhaltigem Bauen zu leisten. (SB)

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(Foto: ALBA Group)

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