173.000 registrierte Unternehmen bei der ZSVR
Genau ein Jahr nach Inkrafttreten des Verpackungsgesetzes zieht die Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) positive Bilanz: Bereits 173.000 Unternehmen haben sich bei der Behörde registriert. Bis 2016 waren lediglich 60.000 Händler bei den dualen Systemen als Kunden gemeldet – seitdem hat sich die Anzahl der Registrierungen somit fast verdreifacht. Im Interview mit recyclingnews Mitte September zeigte sich Gunda Rachut, Vorstand der ZSVR, erfreut über diese Entwicklung. Sie wies allerdings auch darauf hin, dass viele Händler noch nicht ausreichend über ihre Pflichten informiert seien: „Wir nehmen dies mit einem gewissen Erstaunen zur Kenntnis, gilt die Systembeteiligungspflicht doch schon seit mehr seit zwei Jahrzehnten.“
Recyclingfähigkeit von Verpackungen
Neben der vollständigen Registrierung der Unternehmen, zielt das Verpackungsgesetz auch auf Verbesserungen bei der Herstellung von recyclinggerechten Verpackungen ab. Im Einvernehmen mit dem Umweltbundesamt, hat die ZSVR deswegen Anfang September 2019 erstmalig einen Mindeststandard für die Bemessung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen veröffentlicht. Laut ZSVR, entfalten die neuen Standards bereits ihre Wirkung. Viele Unternehmen würden von den Verpackungslieferanten die Recyclingfähigkeit ihrer Produkte einfordern, vermeldete die Stiftung im Oktober.
Um die Händler bei der Erfüllung ihrer Pflichten nach dem Verpackungsgesetz zu unterstützen, bieten die dualen Systeme mittlerweile eine Reihe von Tools an: So hilft der Webshop „Lizenzero“ von Interseroh beispielsweise, Händlern bei der korrekten Anmeldung ihrer Verpackungen. Der Schnelltest „Check for Reycling“ wiederum schätzt mit nur ein paar Klicks die Recyclingfähigkeit von Verpackungen.
Ausblick
Allerdings gilt es weiterhin, Aufmerksamkeit für das Verpackungsgesetz zu schaffen: Den 173.000 Registrierungen stehen geschätzte 300.000 deutsche Online-Händler gegenüber. Viele Unternehmen sind folglich noch nicht im Verpackungsregister LUCID der ZSVR gemeldet und dürften deshalb mit Sanktionen rechnen. Breit angelegte Aufklärung bleibt somit auch hier die wichtigste Voraussetzung für ein konsequentes Recycling und eine gelingende Kreislaufwirtschaft.
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