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10. November 2021 | bvse-Präsident Henry Forster im Interview

„Die Bereitschaft zur Kooperation wird existenziell sein“

Am 1. Oktober wurde Henry Forster zum Präsidenten des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. gewählt. Der 55-Jährige ist selbst in der Entsorgungswirtschaft tätig und engagiert sich seit vielen Jahren u.a. im Vorstand des bvse-Fachverbands Papierrecycling. „Wir stehen vor einer Zeitenwende“, sagt Forster mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen. „Recycling ist gelebter Klimaschutz, und eine erfolgreiche Volkswirtschaft kann nur als nachhaltige Kreislaufwirtschaft Zukunft haben. Die Recycling-, Sekundärrohstoff- und Entsorgungswirtschaft kann hier einen großen Beitrag leisten.“

Als bvse-Präsident steuern Sie den größten Recycling- und Entsorgerverband Europas. Wie sieht Ihr Zukunfts-Kurs aus – welche inhaltlichen Schwerpunkte wollen Sie in Ihrer Arbeit setzen?

Henry Forster: Zunächst sehe ich meine Arbeit für den Verband verstärkt im Team mit dem Präsidium, dem Gesamtvorstand, den Fachverbänden und Ausschüssen. Wir müssen das Know-how unserer Mitglieder besser nutzen. Inhaltlich ist mir wichtig, den Mitgliedsunternehmen klare und greifbare Vorteile ihrer Mitgliedschaft aufzuzeigen. Ich möchte erreichen, dass sie weiterhin unsere Arbeit schätzen und deren Erfolge spüren. Dazu gehören auch neue Wege. Wir werden digitaler, schaffen neue Netzwerke und neue Formen der Zusammenarbeit. Dabei werden wir auch mal anecken und anstrengend sein müssen.

Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen für die mittelständisch geprägten Recycling- und Entsorgungsunternehmen – und wie kann der bvse helfen, diese zu meistern?

Henry Forster: Der Mittelstand wird mehr und mehr zwischen großen Kräften unter Druck geraten. Ob große Entsorgungskonzerne, duale Systeme, Handel, Industrie oder Kommunalwirtschaft. Wir werden einen noch intensiveren Verteilungskampf um Rohstoffe, Zuständigkeiten und Dienstleistungen erleben. Wir müssen erkennen, welche Vorteile wir haben und welche Nachteile uns behindern. Grundsätzlich wird es existenziell sein, Partnerschaften zu bilden. Dazu muss man über seinen Schatten springen. Warum beauftragen 20 Unternehmen eine EDV-Firma und besitzen sie nicht gemeinsam? Warum machen wir uns über Generationen abhängig von fremden Müllheizkraftwerken? Ich persönlich glaube, dass es für Alleinkämpfer schwer wird und dass viele Potenziale eines gemeinsamen Mittelstandes noch gar nicht ausreichend erkannt wurden.

Zentrale Themen der diesjährigen bvse-Jahrestagung waren das Verpackungsgesetz und „Design4Recycling“. Was muss sich ändern, damit eine effiziente Kreislaufführung zur „Normalität“ wird?

Henry Forster: Für mich stellt sich erst einmal die Frage, was wir mit der Verpackungsverordnung und dem Verpackungsgesetz in 30 Jahren erreichen wollten. Wir wollten die Menge an Verpackungen eindämmen und den Bürger*innen anhand einer monetären Steuerung eine Handlungshilfe beim Produktkauf geben. Beide Ziele sind dramatisch verfehlt worden und man darf sich die Frage stellen, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Ändern muss sich, dass die Verbraucher*innen ihr Kaufverhalten anhand einer klaren Kennzeichnung überprüfen können. Wir haben ein Bürokratiemonster geschaffen, welches Begriffe wie „nichtstoffgleiche Nichtverpackungen“ kennt und nur noch von Jurist*innen und Profis verstanden wird. Wenn wir erfolgreich sein wollen, müssen uns die Verbraucher*innen verstehen.

Welche Maßnahmen erwarten Sie von einer neuen Bundesregierung, um die klima- und ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft zu stärken?

Henry Forster: Ressourcenschonung beginnt bei Vermeidung und wird nicht durch Symbolpolitik erreicht. Es macht also wenig Sinn, z.B. Kunststoff zu verdammen und alternative Produkte mit anderen ökologischen Problemen zuzulassen, deren Zuordnung in die Sammelsysteme die Bürger*innen nicht verstehen. Trinkhalme aus Kunststoffe zu verbieten, um diese dann aus ölhaltigem Holz, Stahl oder Glas zu produzieren, erscheint mir wenig sinnvoll.

Die Politik muss die Prozessketten und deren Schwachstellen überprüfen. Wir brauchen wissenschaftliche Lebenszyklusanalysen für Produkte, Prozesse und Dienstleistungen. Eine getrennte Bioabfallsammlung macht nur Sinn, wenn ich eine Biogasanlage bauen darf und diese nicht einem Bürgerbeteiligungsgesetz zum Opfer fällt. Exporteinschränkungen funktionieren nur, wenn wir Recyclinganlagen in Deutschland wirtschaftlich und von der Gesellschaft akzeptiert betreiben können. Man kann nicht global gegen den Export von Kunststoffen sein und lokal gegen den Bau einer Kunststoffaufbereitungsanlage stimmen.

Wenn die Bundesregierung Gesetze erlässt, muss sie auch für deren Vollzug sorgen – Beispiel Gewerbeabfallverordnung. Ich erwarte und hoffe, dass sich die politischen Parteien und die neue Bundesregierung mit mehr Sachverstand und weniger Symbolpolitik an Problemlösungen wagen und kann dabei nur die Hilfe unseres Verbandes anbieten. Im gleichen Atemzug müssen wir aber auch lernen, nicht reine Lobbyarbeit zu betreiben, sondern gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Erfordernisse zu berücksichtigen. Nur dann finden wir Gehör, weil wir authentisch und ehrlich über Erfordernisse reden. (Karin Thissen)

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(Foto: bvse)

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