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15. Juli 2020 | Andreas Schwenter, Präsident des BDSV, im Interview

Ausblick Stahl: „Der Schrottbonus für den Klimaschutz ist groß“

Corona hat die Stahl-, Auto- und Maschinenbauindustrie in die Knie gezwungen – und die Stahlrecycler gleich mit. Andreas Schwenter, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen, rechnet mit einer eher langsamen Erholung der Branche. Sie sei auch davon abhängig, ob die Politik ihre Ziele für Umwelt- und Klimaschutz ernst nimmt.

Haben Sie sich mittlerweile an Konferenzen per Schalte gewöhnt?

Andreas Schwenter: Anfangs hatten wir wie viele andere auch technische Probleme. Mittlerweile aber klappt es gut – man muss eben lernen, nur zu sprechen, wenn man an der Reihe ist. Auch nach der Krise werden wir im Verband Meetings per Video abhalten.

Vor wenigen Tagen tagte Ihr Marktausschuss per Video zur aktuellen Lage. Wie geht es der Branche?

Andreas Schwenter: Corona kam für uns zur Unzeit. Schon 2019 war kein gutes Jahr, die Preise für Schrotte sanken seit März 2019 um 30 Prozent. Die Pandemie hat unsere Lage nochmals verschärft. Autoindustrie und Maschinenbau produzieren weniger und damit auch weniger Neuschrott. Zudem ging der Absatz aufbereiteter Ware zurück, weil die Stahlproduktion einbrach.

Können Sie Zahlen nennen?

Andreas Schwenter: Wir haben Ende April und Ende Mai Umfragen unter unseren Mitgliedern gemacht. Fast alle Betriebe melden uns, dass der Eingang an Neuschrotten deutlich eingebrochen ist, fast jeder zweite hatte Rückgänge bis zu 50 Prozent. Beim Altschrott ist es etwas weniger. Zwei Drittel der Betriebe verzeichnen einen starken Absatzeinbruch bei Neuschrotten. Das alles zusammen trifft uns härter als der Preisverfall.

Funktionieren die Schrott-Transporte?

Andreas Schwenter: In der Logistik waren die Störungen durch die Pandemie vergleichbar gering. Nur im April hatten wir kurze Zeit Probleme, als es kilometerlange Lkw-Schlangen an den Grenzen gab. See- und Schienentransport liefen weitgehend normal.

Wird es Pleiten geben?

Andreas Schwenter: Soweit sind wir noch nicht. Die Umfragen zeigen, dass die Betriebe etwa ein Jahr durchhalten können. Danach wird es kritisch. Die deutsche Rohstahlproduktion ging im Mai 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 27 Prozent zurück. So etwas habe ich noch nie gesehen. Weltweit sind es knapp 12 Prozent weniger. Viele Recycler befürchten jetzt, dass die Erholung nicht in V-Form verläuft mit schnellem Wiederaufstieg, sondern eher als U mit gedehnter Talsohle. 

In einer Videobotschaft an Ihre Mitgliedsunternehmen sprechen Sie von einem bevorstehenden Hammerboom für die Branche …

Andreas Schwenter: Als das Video gemacht wurde, war ich zu optimistisch. Zwar sind Krisen immer auch Zeiten für mutige Unternehmer, die hinterher stärker dastehen als vorher. Der Lockdown dauert aber jetzt schon zu lange. 2021 wird es sicher wieder besser, doch selbst kundige Ökonomen wissen derzeit nicht, wie steil der Aufstieg wirklich ausfällt.

Erhält die Schrottbranche in der Krise genug Unterstützung durch die Politik?

Andreas Schwenter: Als Teil der Entsorgungsbranche wurden wir in der Krise als systemrelevant eingestuft. Aber das eigentliche Potenzial des Schrottkreislaufs für Umwelt- und Klimaschutz wird immer noch nicht gesehen. Eine Tonne Schrott im Stahlwerk spart 1,7 Tonnen CO2 ein. Das entspricht etwa den Pkw-Emissionen auf einer Strecke von Berlin nach Peking. Der Einsatz von Stahlschrott vermeidet allein in Deutschland Klima- und Umweltkosten von etwa vier Milliarden Euro jährlich. Dieser Schrottbonus, den BDSV und Fraunhofer IWMS errechnet haben, ist groß, wird aber dennoch nicht gesehen. Auch in der Logistik könnten wir Emissionen einsparen. Mit unserer 10-20-Initiative wollen wir 20 Prozent mehr Schrott auf die Schiene bringen, wenn die Frachtkosten um zehn Prozent sinken. Aber dafür braucht es deutlich mehr Unterstützung durch die Politik, also mehr Mittel für DB Cargo.

Werden diese Zahlen nicht ernst genommen?

Andreas Schwenter: Im Klimapaket der Bundesregierung kommt die Kreislaufwirtschaft jedenfalls nur am Rande vor. Wir sind vermutlich zu klein oder trommeln nicht laut genug. Die Verpflichtung der Stahlwerke, ihre CO2-Emissionen zu senken, wird zwar zu höheren Schrottmengen führen. Das reicht aber nicht. Eine gesetzliche Pflicht für Mindesteinsatzquoten ist überfällig. Technisch könnte man problemlos mindestens 20 Prozent mehr Schrott in der Stahlerzeugung einsetzen.

Wie werden Sie besser gehört?

Andreas Schwenter: Die Rohstoffverbände in Deutschland planen eine gemeinsame Initiative, mit der sie sich mehr Aufmerksamkeit in der Politik verschaffen wollen. Innerhalb der Verbände haben wir als BDSV einen guten Stand, denn wir wirtschaften mit dem einzigen Material, das sich unendlich oft und ohne Stoffverluste recyceln lässt. Wir arbeiten außerdem an einem Grünbuch Stahlschrott, das politischen Entscheidern Orientierung geben kann.  

Gibt es nicht auch Schrotte, die schwer zu verwerten sind?

Andreas Schwenter: Ja, die gibt es. Probleme bereiten vor allem Verbundstoffe. Große Werbetafeln aus Aluminium beispielsweise haben im Inneren eine Kunststoffschicht verpresst – eine Trennung von Kunststoff und Metall wäre völlig unwirtschaftlich. Das heißt für uns: Die Recyclingbetriebe müssen in die Planung von Produkten eingebunden werden. Aber es gibt kaum Anfragen aus der Industrie, obwohl wir größtes Interesse haben, unser Know-how einzubringen.

Das Kreislaufwirtschaftsgesetz wird derzeit novelliert – wie gut ist die Novelle?

Andreas Schwenter: Sorgen bereiten uns Pläne, eine Wertstofftonne und eine Andienungspflicht einzuführen. Damit würden wir erhebliche Mengen Schrott an die Kommunen verlieren und gut funktionierende Stoffkreisläufe würden gestört. Was wir viel mehr brauchen als eine Zersplitterung der Märkte ist eine europaweit funktionierende und innovative Stahlindustrie. Corona wird nicht die letzte Pandemie sein. Künftig kämen wir Stahlrecycler deutlich besser durch eine Krise, wenn wir Abhängigkeiten von nur wenigen Abnehmerländern reduzieren. Wir sollten uns stärker auf regionale Märkte besinnen und hier unsere Wertstoffe so recyceln, dass Belange von Klima- und Umweltschutz erfüllt werden und zugleich unsere Unternehmen der Kreislaufwirtschaft eine Zukunft haben. (CF)

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(Foto: BDSV)

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